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Kjfi I Å. Modf.fr wenn nicht zugelassen werden soli, dal^ ein wirtschaftlich Stärkerer seinen Gegner dazu bewegen will, auf sein Recht zu verzichten und eine fiir ihn nicht vorteilhafte giitliche Regelung zu akzeptieren.‘’‘’ 102 4.2. Stridenför rätten - Die Ubersetzung von Andreas Cervin, Stockholm 1941 Der Kampf urns Recht erlebte eine Renaissance während des Widerstandes gegen die politischen Diktaturen der dreifiiger Jahre. Jhering sprach vom gesunden Rechtsgefiihl und meinte damit die Fähigkeit, eine Rechtskränkung als Schmerz zu empfingen, sowie den Mut und die Fähigkeit zum Entschluh, einen Angriff abzuwehren. Nach der deutschen Besetzung Dänemarks und Norwegens im April 1940 spielte sich auch in Schweden ein Kampf urns Recht ah. Neuere Untersuchungen haben besonders die Politisierung des Gerichtswesen und die Machtgesetzgebung in Pressesachen dargestellt.^° Andreas Cervin war Amtsrichter in Göteborg - eine Stadt, die traditionell fiir die liberalen politischen Kräfte Schwedens ein Forum bot. Er war selbst aktiv bei den Liberalen und schrieb häufig tiber rechtspolitische Themen in der liberalen Tageszeitung, „Göteborgs Flandels och S)öfartstidning“. Ein aulserordentlich beachteter Prozefi der Kriegsjahre war von ihm zu entscheiden. Nach der deutschen Besetzung Norwegens am 9. April 1940 wurde eine Reihe von norwegischen Schiffen in schwedischen Hälen festgehalten. 12 dieser Schiffen, die sich alle im Hafen von Göteborg befanden, charterte die britische Regierung von den norwegischen Exilregierung in London. Die Reeder der Schiffe in Norwegen bzw. die deutsche Besatzungsmacht dort w'eigerten sich, diese Charter zu akzeptieren. Die schwedische Regierung wollte keine politische Lösung des Falles, sondern verwies auf eine gerichtliche Lösung. Die Reeder klagten beim Amtsgericht in Göteborg mit dem Ziel, die Schiffe mit Embargo zu belegen. Erst im März 1942 endete dieser Prozels zu Gunsten der Briten. Zehn Schiffe versuchten den Göteborger Hafen zu verlassen und die deutsche Skagerrak-Sperre zu durchbrechen. Zwei Schiffen gelang es, England zu erreichen, sechs sanken und zwei kehrten nach Schweden zuriick. Fiir diesen Prozefi war Andreas Cervin beim Amtsgericht in Göteborg als Richter fur Vollstreckungssachen zuständig. Schwedische Regierungsvertreter versuchten, ihn zu tiberzeugen, dal? er der Embargo-Klage stattgeben solle. Auch sein Chef, der Amtsgerichtspräsident, suchte ihn in seinem Amtszimmer auf und gab ihm Hinweise, wie er zu urteilen habe. In seinem Tagebuch gibt Cervin eine Darstellung seiner Antwort:^' Per Oiof Ekelöf, Rättegång I, 6. Aufl., Stockholm 1986, S. 10. Janne Flyghed, Rätts.stat i kri.s. Spioneri och sabotage i Sverige under andra världskriget. Diss. Stockholm 1992. Tagebuch Cervins, zitiert von Ulf Stridbeck, Andreas Cervin, jurist och människa, [Tilllämpade studier i rättshistoria] Lund 1981 [vervielfältigt], S. 83 f.

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