26(1 suni* inaclu'ii. Xac h dem lu'lass des Lalorankonzils 121') sollle der rraiuing das Aiili,H‘h()l voraiigehen. Was das Heilagcr belral sollh' t'iu (ioistlicduM' ainveseiul soin mid das Hraidpaar soi^mai. \'oii dial sellwediscliiMi I>aiidsc‘haltsrecliteii erkliirt mir das ()sli,’ölareclil die Training’ tiir ohligatoriseh. Seine länslelinni,' zii Heilai^er und I'raiiiini,' isl hezeiehiiend tiir dim Kainpl zwisehen lieidniseher Side und eliristlielieni Ritual. Die Rrauliiberi,'al)e. das We^gi'ben der Rraiil dureb den \’erlober. war niehl inehr niilii^. denn die 'rraiuing (‘rsetzte sie. Aber was die iikononiisehen Reehlswirknngen der I’he und die \'ormundseliatt iiber die Rraul belral. war die blosse 'rraiiuni' ohne Bedeulunj^. Hier war die geineinsaine Rellliesebreiluni’ enisc heidend. Slarb die k rau, bevor sie init ihrein Mann ffeineinsain das Rett liesehritten hatle, so konnte der Mann keinen rc'ehtliclien Ansprueh aid ihr I]ijfenlum erhelien, ;iueli wenn sie i’etraut waren. Auch in den Sveareehten bei,H'i,met uns das Reilai'er als zivilreehiliebe Ilandluni^ mil I’enau derselben ^rossen Reichweile wie in den Giitarecbten. Xur in einer Satzung des \';istmannareebis 1 indel man lauiluss kanouiseben Reehts: ..\'erlobt sieb jemand mil einer Frau und sie wird ilim auijelraut, dann sei ibre I'die solorf volli^iilfii,'. als ob sie zusammen im Red j^'ewesen wiiren." Die rrauuni' sollte die Idle also ebeiiso \oll^nillii4 maelien wie die iiltere, volksliimlielie Sitte, das Reila^U'r. Das Reilager war naeh dem LandseliatIsreeht iiur eine symbolisehe Ilandlung: copula earnalis, die nach kirehlieher Aurrassmii' liir eine riebtii’e Fhe niWig war, wird niehl voraus^eselz.l. Xach den alli'euieinen Landrechlen und dem Slaillreclil Iral jedoch die VormundschaH iiber die Rraul erst dami ein, wi'im die Xeuvernu'ihllen eine Xaclil zusainmen verbraclil hallen. Obwohl dt‘r \'olksbraucli dadurcli seine \’erankerunij[ ini gescliriebenen Reidil verloren hatte, lebte er dennoch in seiner symbolischen I’oriii durch die Jahrhunderle fort. Abf. 2. Das Reilai'er war im MilUdalter ein iiber die i^ermaiiiscbe Welt allLtemein verbreiteler Rechlsakt. Ilier seien ein paar Rimsjiiele aus gemeingermanischem Recht anget’uhrt. Ini isländisclien StaXarh(')lsb()k beissi es, dass, sobald die Idieleute in ein genieinsanies Rett gegangen sind, die Frau ihre (ikononiischen Rechte erreicht und der Mann die Wirnumdschait iiber sie iibernoiiiiiuMi hat. Die Redeutung der genieinsanien RelIbeschreitimg wird auch
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