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235 macht aus, die andere von den Ressourcen, der sowohl Krone als auch Adel nachstrebte, iiber die man aber keine Kontrolle hatte. Der eine Typ von Statuten waren Absprachen zwischen Adel und Königsmacht umdie Machtanspriiche die König oder Adel fiir sich behaupteten. Der König versuchte seine Macht zu erweitern, der Adel strebte nach Machtbefugnisse des Königs. Statutabkommen von diesemTyp beruhten auf den Einkiinften der Königsmacht, liber die sie bereits verfiigten. Diese wurden auf verschiedene Weise ausgenutzt: entweder bekam der Adel ein Teilrecht zu diesen oder die Königsmacht versuchte ihre eigenen Rechte durcht Absprachen mit dem Adel zu erweitern. Ausgangspunkt fiir diese Absprachen war ein Konflikt zwischen den gesetzgebenden Parteien, dem Adel und der Königsmacht. Diese resultierten in Statutbeschliissen, durch die beide Kontrolle iibereinander erlangten. In dem anderen Typ von Statuten ist es kein Konflikt zwischen diesen beiden, sondern dieser Konflikt liegt latent zwischen den Gesetzgebenden und denen, die diese Gesetzgebung akzeptieren sollten. Die meisten Statute im 15. Jahrhundert entstanden im Einverständnis zwischen der Aristokratie und der Königsmacht, ein Einverständnis auf Kosten der Bauern. Damit die Bauern die neue Gesetzgebung akzeptieren sollten, muEten die Gesetzgeber ihre Erlässe motivieren und legitimieren können, was sie fleifiig taten. Diese reichlich vorkommenden Begriindungen an Gesetzgebungen können so gewertet werden, daft die Herrschenden mit einer gewissen Stärke der Bauern rechneten. Die Herrschenden begannen mit der Aufteilung der Bauernbevölkerung unter sich in Bauern der Krone und Bauern des Adels. Danach erhöhten sie die Steuern und Abgaben von diesen Bauern und versuchten Kontrolle fiber deren skattejord zu bekommen. Dies hatte zur Folge, daft die Ökonomie der grundbesitzenden Bauern ausgeglichen wurde. Die Krone erleichterte den schwächeren Bauern Boden zu erwerben, so daft sie einen vollen kameralen Hof hatten. Die Krone erschwerte auch den wohlhabenden Bauern, ökonomisch stärker zu werden. Die Aufteilung des Bauernvolkes (als ökonomische Ressource) trug zwischen dem Adel und der Krone zur politischen Nivellierung bei, was durch Einfiihrung in Kristoffers landslag bekräftigt wurde. Die Verteilung der ökonomischen und politischen Ressourcen ermöglichte den grundbesitzenden Bauern, als Gruppe zu iiberleben. Die Krone schiitzte diese Bauern, der Adel die Zinsbauern. Auf lange Sicht fiihrie dieser Schutz der selbständigen grundbesitzenden Bauern vielleicht dazu, daft sie politische Macht erlangten. Marion Frohnert

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