228 quenz der Ergreifung auf frischer Tat nach Kristoffers landslag war, dafi der Häradsrichter (d.h. Richter der Hundertschaft) das Recht zur Verurteilung hatte. Der Häradsrichter hatte weiterhin das Recht, in alien Eidschwurrechtssachen zu urteilen entsprechend dem Eidschwurrechtssabschnitt in Kristoffers landslag, im Unterschied zum älteren landslag, wonach alle Eidschwurrechtsbriiche von dem Königsgericht verurteilt wurden. Eine durchgehende Tendenz in Kristoffers landslag ist die Zuordnung von mehr oder weniger offenbaren Gewaltverbrechen zum lokalen Gericht. Kristoffers landslag hat konsequent diesen Typ von Prozessen an das Hundertschaftsgericht und den Häradsrichter verwiesen, unabhängig davon, ob es ein Eidschwurverbrechen oder ein anderes Gewaltsverbrechen war. In einigen Fällen wurde sogar so ein Verbrechen von dem Abschnitt des Königsrechts auf den Eidschwurrechtsabschnitt verlegt. Kristoffers landslag schreibt deutlicher als Magnus Erikssons landslag vor, welche Verbrechen von wem verurteilt werden sollen: Verbrechen gegen den Königsrechtsabschnitt wurden von den Schöffen des Landschaftsgericht festgestellt und vom Königsgericht verurteilt, Eidschwurverbrechen wurden von den Schöffen des Häradsgerichtes festgestellt und vom Häradsrichter verurteilt, schwere Verbrechen und Verbrechen gegen den Königsrechtsabschnitt, bei dem der Täter auf frischer Tat gestellt wurde, wurde vom Häradsrichter verurteilt. Kristoffers landslag hat somit eine vereinfachte Rechtssprechung, während das von Magnus Eriksson ein Königsgericht in alien diesen Eällen vorschreibt. Sowohl der weltliche als auch der geisthche Adel wurde erst mit dem Königsgerichtsstatut von Erik von Pommern 1413 berechtigt, Urteile auszusprechen, danach durch den Prozessabschnitt in Kristoffers landslag. Die königliche Gerichtsbarkeit wurde in der Realität im ganzen in das Königsgerichtsstatut von 1413 delegiert. Ausgenommen waren Sachen, die Burgen der Krone betrafen. Es ist festzustellen, da(? die Aristokratie durch das Statut von 1413 mehr Macht als je zuvor erhielt. Die politische Macht in Form vom Urteilsrecht konnte in verschiedener Weise angewendet werden. Schliefslich wurde das Königsgericht zum ordentlichen Gericht durch das Statut erklärt: entsprechend dem Statut konnte man keine höhere Instanz anrufen. Dieses Verbot verbheb in Kristoffers landslag, welches sich durch Veränderungen im Prozessabschnitt in drei Instanzen etabliert; in der häradsebene, der Landschaftsebene und dem Königsgerichtsniveau. Das Kräfteverhältnis zwischen König und Adel sowie zwischen weltlichem und geistlichen Adel wurde in Kristoffers landslag verändert in Bezug auf ältere Gesetze. Die Königsmacht mulke dem Rat gegenuber zuriickstehen, doch innerhalb des Rates hatten die kirchlichen Representanten ihre Positionen weiter gestärkt. Der Kirche wurde das Recht zuerkannt, in gewissen welthchen
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