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Zusammenfassung Kennzeichnend fiir Schweden imSpätmittelalter waren die selbständigen Bauern, skattebönder, mit einemAnteil bis zur fiinfzig Prozent der Bevölkerung. Diese Bauern besaften selbst Grund und Boden, fiir den sie Steuern an die Krone entrichteten. Diese Steuerbauern hatten die Möglichkeit,/r<i7sew<äE« zu werden, d.h. Männer die Grundbesitzer waren und keine Steuern an die Krone entrichteten, sondern Kriegsdienst fiir die Krone leisteten, wenn sie es sich ökonomisch erlauben konnten. Grundbesitzende Bauern hatten auch die Möglichkeit, landbor zu werden, d.h. Bauern die nicht ihren Grund und Boden besafien, sondern Zinsen an den Grundherren zahlten. Diese Möglichkeiten der Steuerbauern wurden durch die Statutgesetzgebung verändert. Fiir das spatmittelalterliche Schweden war auch kennzeichnend, da(^ alle sefihaften Bauern, sowohl die grundbesitzenden als auch die Zinsbauern, juristisch selbständig waren und ihr eigenes Wort in verschieden Zusammenhängen fiihren konnten. Die Zentralmacht hatte kein öffentliches Klagerecht, sondern dieses lag bei jeder einzelnen Privatperson. Die Krone versuchte indessen durch die Statutgesetzgebung gewisse Verbrechen als Verbrechen gegen die Königsmacht zu deklarieren. Wenn solche akzeptiert wurden, bedeutete dies zum einen, dal^ die Sache am königlichen Gericht behandelt wurde, zumanderen, dafi ein Bufigeld in Höhe von 40 Mark an die Krone ging. So gut wie alle Verbrechen wurden im Prinzip gegen Personen betrachtet, und die Buftgelder gingen zu je einem Drittel an den Kläger, das häradet (lokales Untergericht) und die Krone. Das Anliegen der Dissertation ist, die Darstellung des Kampfes der Aristokratie {högfrälset, d.h. die obeste Schicht des Adels, sowohl der weltliche als auch der geistliche) und der Königsmacht im Spätmittelalter mit Hilfe der Statutgesetzgebung vor allem um ökonomische Ressourcen. Welche Konsequenzen dies fiir die Bauern hatte, will ich insbesondere untersuchen. Die Statute werden als Abkommen betrachtet. Die Abkommen sind das Resultat von gegenseitigen oder gemeinsamen Interessen. Die Statutgesetzgebung wird auch als Werkzeug betrachtet, welches zur Begrenzung des Machtkampfes zwischen Adel (sowohl der weltliche als auch der geistliche) und Königsmacht dienten, um Pflichten und Rechte zu regeln zwischen diesen oder um Ressourcen zu verteilen. Die Abhandlung ist ausgehend von einer Konfliktperspektive geschrieben. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, den Machtkampf zu analysieren. Die, welche Anspriiche auf politische und ökonomische Ressourcen erhoben,

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