nicht hervorging und diese wie in den norwegischen Gesetzen als Ortsangabe fur die später zu vollziehende Hinrichtnng des Totschlagers aufgefasst wurden. Ein zwingender Schlnss liegt natilrlich nicht vor, aber es hesteht jedenfalls ein Anzeichen dafiir, dass dieser Ansdrnck iin schwedischen Recht nicht nnbedingt als Angahe des Zeitpnnktes fiir den Rachetotschlag verstanden werden muss. Die bisherige Untersnchiing hat also ergeben, dass man im nordgermanischen Recht zwar relativ wenige Anhaltspnnkle fiir das rechtliche Fortleben des Toten findet. Aber das Hängen des totcn Diehes im SdmL Tj 4 § 4 iind die Tötnng eines Tolschlägers zn Fiissen des von ihm Erschlagenen im norwegischen Recht mussen doch in dem Sinne gedentet werden, dass aiich imnordgermanischen Recht gewisse Bestimmnngen nnter dem Eindrnck des Glanhens an das Weiterlehen des Toten ahgefasst wnrden. Darnm erheht sich nnn die Frage, inwiefern sich dieser Glaiibe auch im Prozessverfahren nachweisen lässt. Fher die Ralirprohe kommt allerdings nnr eine einzige Bestimmnng. nnd zwar im ^’Sl 1, 37,^® vor. Da entsprechende Bestimmiingen in den anderen Landschal'ts- oder Sladirechten nicht vorhanden sind, diirfte man es hier mit einem Fini'lnss des dentschen Rechts zn tun hahen.‘’° Diese Stelle des VSt kann also nicht als Beweis dafiir angesehen werden, dass die Bahrprohe in den ältesfen nordischen Gesetzen iihlich war.''^ Die wichtigste Anssernng der im nordischen Recht vorhandenen \'orslellimg von dem rechtlichen Fortleben des Toten ist die Klage gegen den Toten. Das nordgermanische Recht entliält zwar anch ant‘ anderen Gehieten als ant’ dem der Klage gegen den Toten einWSl I, .‘tT. ixin morde. Werdet cn iiuin vninitlikcn (jhcruordet. vnde ux'irdc ienicli nuin dar uminc an (^hesproken unde dot lik opene lunnde hedde. so solcn de uo(jhede gan to denie like vnde laten enideeken de nuinden. unde solen dot lik denne Inten biwaren. vnde Uden dot ligghen al stille. nl so langhe al so en half daeh long is. so zolen danne de voghede vnde de anghesprokene. to deine like, in dad has. gnn. vnde neniant :(d inede in dat has gan. dar dat lik inne is. he nehebbe dat in der voghede heten, so zal de anghesprokene man. sine hand, vp de wunden legghen. blodet de iviinde nicht. so entsegghe he sic. nnd .XII. inannen ede also ghescreiien steit van eden to suerende. blodet de ivunde so möghen des mordeden mannes vrgnt. sueren vp den anghsprokenen man. sglf. tiielfte. mid. guden vmbesprokenen. vnde vnghemededen Igden. de (d das gheaninnen iverd. de mach sik lözen. Dcrscll)!'!! .\iisichl isl Lehmann. Bahrfjerielit, .S. \’gl. Lehmann, Bahrgericht. S. 37 f. 318
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