heginnen, halt man ilm fiir des Verbrechens iibeiI'uhrl.Heinricb Hrunner glaubl,®' dass die Babrprobe ein uraller Reeblsbraucb wesen sei. Dalm vertrilt eine nocb bestimmtere Aut'fassimg ’': nacb ibni slellt die Babrprobe einen urspriinglicb germaniscben Recblsbranch dar, der ans beidniscber Zeit stammt. Diese Annahme ist — offensichllicb mit sebr ffiilen Griinden — von ii. a. Lebinanir’’ nnd Cdirislensenbeslrillen worden. Christensen vermiitet,'"’ dass die Babrprobe kelliscben Ursprungs sei, nnd zeigt, dass sie erst wäbrend des Millelallers in die anderen enropiiiscben Recbtssysteine eingedrnngen sei. Daber sei es falscb. in der Babrprobe einen Ansdrnck I'iir den im iilteslen germaniscben Recbt beslebenden Glauben an das Fortleben des Toten seben zu wollen. Andererseits innss jedocb betont werden, dass gerade der l)ei den Germanen vorbandene Glaul)e an ein Fortleben des Toten offensicbtlicb der Anlass zn der rascben nnd griindlicben Rezeption der Babrprobe im germaniscben Recbt des Millelalters gewesen ist. Audi die Klage gegen den Toten halt man fiir einen Ansdrnck des Glanbens an das Fortleben des Toten.In den Darlegimgen iiber das recbtlicbe Fortleben des Toten wird der Klage gegen den Tolen allerdings weit weniger Anl'merksamkeit gewidmet als der Klage mil dem Tolen, wabrscbeinlicb weil die Klage gegen den •’® Die Bahr[)r()l)e wird von II. Brunner nnd von His als eine Aiisserinii^ tier ^'orstellunf' von dein reelitliehen Fortlehen des Toten verstanden; siehe Brunner, I'orllel)en des Tolen. .S. ‘i.'t (vgl. Brunner, Deulselie BCi, II', .S. 4111'.); und His, Totenf,MauI)e, .S. I.') 1'. Vf,d. Kl)el. .S. (lift'. It. Brunner, Deulsetie B(i. 11', .S. 400. In der Deufsehen B(i, 11- von BrunnerV. .Setnverin liat v. .Selnverin aid' .S. .■>4.') Brunners .Vussafjen iilter die BalirproI)e gestrietien. l-ir weist darauf liin. dass die Balirprot)e nielil der f'riinkiselien Zeit an^eliörl, fjetit alter auf die Prttlileinatik der Balirprolte nielit ein. Datin. 11. .S. 40 1. I.elunann, Batirf'eriehl. .S. dd f. Clirislensen. .S. 1(5 If. (ihrislensen, .S. d ff., hesonders .S. 1'). liine \'ernudung, dass die Bahrprohe keltisehen IJrsprunfis sei. findet sieh naeh Lehmann, Bahrj'eriehl, .S. 2(5, sehon hei Biiehlold, (dter die .Vnwendunf» der Bahrprohe in der .Sehweiz (Boinanisehe Forsehungen. Bd. .S. 222) und hei E. Martin. .S. diSd (Zeilsehrifl fiir deulsehes ■Mlerlhinn. Bd. X.WH). Diese .\nsieht vertritt 11. Brunner, l-'ortleheii des Toteiv, .S. 2.‘5. Vortlemfehle, .S. 102. und His, Tolenglauhe. .S. 11. Brunner fiihrt in seiner .\hhandlung, Fortlehen des Toten, .S. 24, einen ausserordenllieh interessanten Beehtsfall aus deni .lahre IddO von Wuslerhausen an der Dosse an, in welehein es sieh uin Klage gegen den Toten init deni Toten handelt.
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