iiiaiiischen Gebiet reiches Quellenniaterial vorhauden.*'' His nimmt an/° die Klage gej^en den Toten bezwecke, dieseu zii einer Strafe verurteilen zii lassen, nnd zwar nach siidgermanischein Recht znr Todesstrafe nnd nach nordgennanischem Rechl znr Friedlosigkeit. Da indessen diese Fraj^e erst bei der Konfrontation mit dem Prozess i'egen den Toten im nordischen Rechl in ihrer schiirfsten Form zntage trilt, ist es wohl das Richtigste, wenn der gauze Fragenkomplex erst bei der Behandhing der nordgermanischen Relege fiir die Vorstellung von dem rechtlichen Fortleben des Toten besprochen wird.^^ Xach Brunner spielle der Glanbe an das Fortleben des Toten anf dem Gebiele des Slrafrechles aiicb dadurcb eine besonders wicblige Rolle, dass er den Ansgangspnnkt fiir die Bhilrache bildete, die nämlich als Pflicbt gegeniiber dem Toten aiifgefasst worden sein soil.*" Schreuer entwickelte diese Theorie weiter, indem er betonte,*' dass nrspriinglich immer der Erschlagene selbst Strafe nnd Basse verlangte. Nach ihm ist der Erschlagene der eigenllich Sirafberechligle.** Dies will er durch die Tatsache stiitzen, dass bei Rachelolseblag an einem anf bandbafler Tat ergriffenen Tolschläger dieser angesicbls des Erschlagenen gelölet wird. In diesem Zusammenhang soil auch ein Beispiel angefuhrt werden. das ^h)rdenlfelde heranziebl,*' inn das Vorkommen des Glanbens an den lebenden Tolen in den deiifschen Volksrechten zn zeigen. Ans einer langobardischen Geselzesslelle —Ed. Roth. 370 —, in der besfimmt wird, dass ein Unfreier, der einen Freien erschlug, anf dessen Grab getötet werden soil, will niimlich A’ordemfelde offenbar beranslesen, dass es der Sinn dieser Beslimmung sei, den Tofen selbst sehen zn lassen, dass (‘r geriicht wird.*' His, 'rotonglauho, S. Ilf., Fischer. S. 20 ff. Vgl. v. Hc'ntii^, I. .S. 19 ff. ■*'’ His. 'roicntllauhc. S. 11 1'. Hcispcilc fiir die Vollsireckung der Todesstrafe ail einein Terlireclier, der aiif handhafter Tal getiilet worden ist, fiiiden sicli Iiei His. .Strafr. d. deiitselien .Mittelalters, I, .S. 100. Vf>l. I'diel. .S. Oil. Siehe S. dl9 ff. ■*- H. Hruiincr, Fortlelien des Toten. S. 20. Helm, II, 1, .S. 20 f. hekennt sich vorhelialtlos znr fileichen Aiiffassnnit. aiieh Binding, .S. 20. Schreuer, Bechl d. Toteii, 11, S. l.'i.iff,. .S. KiO. Schrener. Ueclit d. Toten, 11. S. lOi), vgl. .S. 101. \'ordeinfelde, S. 102, vgl. ,S. 157. ■*'' Ed. Roth. 370. Si serous re(jis mordli fcccrit, itu decerniiuiis, iif conponatur ipsa persona, siciit adpraetiatiis fuerit, et serous ipse su/ier fossa ipsius inortiii adpendfdur, ut in euin vindieta detur, et sit eaiisa supita. ■*' t'lirigens hat Vordeinl'elde die Xeigung. fast aus jeder Bestiiniming des 307
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