mässig eingezogen wird. Aus alien diesen Bestimmungen geht hervor, dass mil der Klage gegen den Toten urspriinglich nicht beabsichtigt wnrde, dessen Vennögen einziehen zu lassen, dass jedocb die Entwicklnng iin norwegischen, schwedischen nnd isländischen Hecbt allmiiblich zn einer solchen Verinögenseinziehnng gel’iibrt hat. Mehrere Gesetzesabscbnitte entbalten als Glied des iiber den Tolen gefallten I'rteils anch eine Bestimmnng dariiber, wo dieser begraben werden soli. Ini schwedischen, diinischen iind isländischen Recbt linden sich Bestimmungen, denen zufolge der Tote ansserhalb des Friedhofes liegen soll.^'' Dieses gegen die Begrabnng in geweihter I'Zrde ansgesprochene Verbot durfte aller Wahrscbeinlichkeit nach dnrch das kanonische Recht inspiriert worden sein, das ja in zablreicben Fallen verbot, einen Verbrecher anf dein Friedhof zn begraben.^*’ Die Regel, dass der erschlagene Verbrecber ausserhalb des Friedbofes liegen soli, ist also ganz offensichtlicb christlicben ITsprnngs nnd jiingeren Datums. Dieser Ibnstand bedentet jedocb keineswegs, dass erst das Christentiiin spezielle Bestiinmiingen dariiber eingefnbrt bätte, wo der erschlagene Verbrecber zn begraben sei. Viebnebr geht ans einigen Gesetzesabscbnitten deutlicb hervor, dass bereits nach alter nordischer Aiiffassiing der in einein Prozess gegen den Toten Vernrteilte —aber auch bestimmte andere Frscblagene —an besonderen Plätzen begraben werden sollten. Zur Bezeichniing bierlnr bedient sich das DL Tj 3 des Aiisdrncks Ug(ji i ogil- (him (ikri nnd das SkL 215 des entsprecbenden Ausdriicks liggi ofmi iigihliim akre. Diese Ausdrucksweise koinint innerhalb des nordischen Recbtsbereicbes lediglich im schwediscben nnd dänischen Recht vor. Auch iin angelsächsischen Recht komnit, worauf von Steenstriip^' und Nelson hingewiesen wird, dieser Ausdruck vor, wobei angenommen wird, dass er aus deni skandinaviscben Recbtsbt'reicb iibernoniinen worden ist.4sa Dass dieseni Ausdruck ein holies Alter zugescbrieben werden muss, ergibt sicb damns, dass er nicbl Hesliniimmgc'n hieriil)er enlhallt'n ini sclnvedischen Rcchl das (igL 1C 2(> iind SdniL G 4 ^ 1, iin dänischen Reclit das SkL 215, .\.Siin 12(), ^’.SjL II; 1 nnd .lyL 111:37 iind'iin isländischen Recht das Khk ‘)()/l«4—<>5 (Slhhk 293/331—33). Siehe Hinschius, V. S. 32 f. ■*' .Steenstnip, 4, S. .35(5 f. Nelson, Envig och ära, S. 88, Anm. 2. .Steenstrii]), 4, .S. 35(5 und Hofmann, .S. 185. 259
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