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Eigentum des Toten nicht eiugezogeu werde und deshalb mit grosser Wahrscheiiilichkeit angenommen werden könne, dass es sich bei den Einziehiingsbeslinimungen der Graugans um das Resultat einer spätereii Entwicklung handle. Gegen diese Auffassung kann jedoch ein ernster Einwand erhoben werden. Hensler bat selbst auf ihn aidinerksain geinacht.'*'' In der Dropl., S. 152 f./” wird berichtet, dass Helgi, nachdem er den l']hebreeher RJprn erschlagen hat, aiif dein Thing vildi . . . gcrd Bjorn sekjon. Dies hat nun die I’olgende Konsequenz: Helgi .Isbjnrn((rson (der die Klage wegen des Totschlags fiihrt) bond fé fgrir ok iHird })(i Helgi Drophtugorson einn (it nWit. In der Saga wird also aiisdriicklich gesagt, dass es sich darum handelt, den Toten sekjon, d. h. »friedlos«, anstatt »iinheilig« zu machen. Dies hat nun die W’irkung auf die Handlungsweise der Gegenpartei, dass Helgi A. eine Geldsumme anbietet, uin zu verhindern, dass Rjprn als friedlos erkliirt wird, und sicb damit einverstanden erklärt, dass Helgi D. selbst das Erteil in dieser Angelegenheit fiillen darf. Der bier vorliegende Sachverhalt kann nur in deni von Hcusler dargelegten Sinne erklärt werden, wonaeh es sieh hier uni eine gegen Bjprn gerichtele Klage handelt, die — falls sie Erfolg hat — zur khnziehung des deni Tolen gehörenden Eigentunis fiilirt. Nur wenn man sich diese Voraiissetzung vergegenwärtigt, ist es begreiflich, wieso Helgi A. deni Helgi 1). einen Geldbetrag anbietet, daiiiit dieser seine Klage nicht durchfiilirt, und deni Helgi ausserdem das Selbsturteil in der Angelegenheit ziierkennt. Es ist offensichtlich die .\bsicht, durch das Geldangebot einen noch grösseren finanziellen Wrlust zu vernieiden. Es diirfte sich kauni bestreiten lassen, dass es sich nach deni Zeugnis der Saga hier um eine Klage handelt, welche die lilinziehung des deni Tolen gehörenden Eigenlums ziiiii Ziele hat. Selbst wenn das Wort sekjnn einen Schreibfehler darstellen sollte und es staltdessen (dielgon heissen niiisste, so gehl aus deni Ereignisveiiauf doch eindeutig hervor, dass es sich hier uni eine beabsichtigte Verniögenseinziehung handelt. Heusler sieht in der Schilderiing dieser Saga einen unerkUirbaren Widerspriich zu deni iibereiiistiiiimenden Zeugnis der iibrigen Sagas. Ini Gegensatz zu Heusler glaiibt Baetke das hier vorliegende Phäno- •'* lleusler, Strat'rochl d. IsläiukTsagas, S. 121. « V{,d. S. 147. 257 17 WatU-n

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