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steht. Xur dann, wenii die Beweisfiihriing des Totschlägers deshalb inisslingt, weil das Diebesgiit nicht in den Händen des Ersehlagenen angetroffen wiirde, darf der Erbe zur Verteidigiing des Toten eingreifen. Nur in diesein Ansnahmefall kann man von einem »Beweisrecht« Oder einer »Be\veispt‘licht« des Toten, bzw. des Erben sprechen. Der genannte Gesetzesabschnitt erweckt indessen den Eindrnek. als könne der Erbe den Tolen dann iminer verteidigen, wenn der Tote des Angriffs aiif den Totschläger oder eines Verbreehens l)eschnldigt wird, das znr Verteidigung einen Zwölfereid erfordert. 1st diese Annahine richtig, so liegen also im norwegischen Recht zwei Ealle vor, in denen die Beweisfiihriing des Totschlägers dem Toten nicht die Verteidigungsmiiglichkeit nimmt. l)(ich handelt es sich alier bierbei um Aiisnahmefälle, die keineswegs dazn aiisreichen, eine These iiber das »Beweisrecht« oder die »Beweispflicht« des Tolen anfzustellen. Um die Erage, wer nach dem norwegischen Prozess gegen den Toten den Beweis zu fiihren hat, endgiiltig entscheiden zii können. liedarf es jedoch einer Untersuchung der iibrigen norwegischen Gesetzesabschnitte. die den Prozess gegen den Toten behandeln. Ans dem GiilL KiO geht hervor, dass das Beweisrecht beim klagenden 'Folschläger liegt nnd dass der Tote dadurch von jeder Verleidigimgsmiiglichkeil abgeschnitten ist.®° Die Richtigkeit dieser Aiiffassimg wird ferner dadnrch bestätigt. dass nach dem (iiilL 25d der Prozess gegen den lebenden Diel) in gleicher \\"eise stallziifinden halte.''^ Merkwiirdigerweise verlrill Scherer, trotz seiner These von der Beweispfliclit des Toten, genau die gleiche Aiiffassimg.Bei einer eingehenderen Untersuchiing zeigt es sich, dass aiich Scherer der hier geltend gemachten Ansiclit ist. dass der Totscliläger das Beweisreclil liesilzt imd, indeni er den im Gesetzesabschnitt genannten Beweis erbringt, den Toten loder seinen Slellvertreter) nnerliiltlich von jeder .Miiglichkeit einer AT'rteidigimg abschneidet.”'* \’gl. llerlzI)org. Proces, S. '** 25;5. Her befr iipp piofa hoik . . . En ef imidr stendr piifxkii i hviulc inaniic. p<i seal binda fala a hac hanoni. ef vattar era vid. oe leida hann i pa piitf/sokn sem hann staid st(d. oe fa'ra hann armanne konomjs . . . Xa se(d hinn pa pine/ kenna. oe leida piiu/at piof med fola bnndinn er piof liever tekit. oe fu'ra from vitni at sa a fe er batt. oe par li/sti hann pijft efter. Oe vitni aniud at hann batt hann a pvi fe. pa seolo pingmenn um dtrma. .Sclicrer, .S. Dö. Sclicrer, S. tKl 288

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