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Kap. 8 DAS BEWEISVERFAHREN a. Die Beweismittel Die Beweismillel beim Prozess gegeii den Toten sind im Prinzip die gleichen wie beim Prozess gegen eiiieu lebendeii Verbrecher. Wie schou erwähnt, umspaimeii die Gesetzesstellen ini nordischen Recht, die von der Klage gegen den Toten handeln, einen Zeitraum von mindeslens 200 Jahren. Während dieser Zeit land eine kriit'lige Weiterenlwicklnng ant' dein Gebiete des Beweisrechtes statt, eine Entwiekliing, die sich aneh in den Bestiminiingen der verschiedenen (iesetzesstellen iiber das Beweisverfabren bei der Klage gegen den Tolen widerspiegelt. Die iilteste nordische Geselzessfelle, die von der Klage gegen den Toten bandell. GiilL 100.^ sehildert das Beweisverfahren mil den Worten: Gauge hann efter grtennum siimm oc sgni peim at vigi. oe niote vitnis peirra a oroar pingi (Er bole dann seine Nacbbarn nnd lasse sie Angenschein nehnien von deni Totschlag iind bediene sich ihres Zengnisses aiif deni Pfeilthinge). Ohne Zweifel handelt es sich hier inn das Vcrfahren, das ini norwegischen Becht sldrskota undir odtta genannt wird." Das bedeutet, dass eine Person, die Zeiigen iiber cinen liestimniten Tatbestand oder fiber den Verlauf eines bestimniten Ereignisses beizubringen wiinscht, diese berbeirnt't nnd, wabrscheinlich in einer gewissen feierlicben Eoriii, erniabnt, sich den Tatbestand oder den Ereignisverlauf. fiir den Zengen gewiinscht werden. gut einzuprägen. Es ist wohl zu nierken, dass das Verfahren skirskota undir vdtta angewandt werden kann sowohl in deni Ealle. dass die Zeugen eigens zuiii Platze berufen worden sind. imi einen ' Der Gesefze.sal)schnitt ist auf S. 27 If. al>gedruckt. - .Sielie liierzu Brandt, II, S. 228 ff.; Hcrtzberg. Proces. S. 4 ff.; Maurer, Vorlesungen, I, S. 210 ft'., liesonders .S. 214 ff. 214

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