RB 44

260 doch direkt gegen die wissenschaftliche Bestimmung der Universität und war, in einer nach „wissenschaftlichen Forderungen“ betriebenen Tätigkeit, nicht zu Hause: „Aber Vorlesungen auf eine solche Art gehören, nach meiner Meinung, nicht in eine Universität, wenn man diesen Begriff richtig auffaBt. Möge der, wer will und sich dazu berufen fiihlt mit populären Vorträgen auftreten. Aber möge die Universität davon verschont werden. Bisher hat man aus gutemGrund geglaubt, dafi die akademischen Vorlesungen hauptsächlich fiir die studierende Jugend einen Wegweiser zu einem selbstständigen wissenschaftlichen Studium darstellen soil, dafi sie beabsichtigen sollen, die Liebe und den Sinn fiir die Wissenschaft zu wecken, in denen der Lehrer miindlich die durchgehenden Grundansichten der Wissenschaft mitteilt. Der § 124 der geltenden Universitäts-Statuten gebietet auch in Ubereinstimmung damit, dafi „die Vorlesungen die selbständige wissenschaftliche Entwicklung der Lehrjungen beabsichtigen sollen. Folglich steliten die populär gestalteten Vorlesungen ein fremdes Anhängsel an die wahre wissenschaftliche Tätigkeit dar. Die Universität, zusammengelegt mit Berufsschulen und Akademien, sollte, nach Olivecrona, nicht länger einem verniinftigemZweck dienen können: „Und was wäre der Gewinn aus den erwähnten populären Vorlesungen fiir die Wissenschaft selbst? - Kann man mit vollemErnst behaupten, dafi dies geschickte Diener des Staates oder der Kirche bilden wiirde, - oder noch weniger Wissenschaftler, die dazu bestimmt sind, einmal selbst der Wissenschaft zu dienen? Sicherlich nicht. Populäre Vorlesungen in Theologie, Jura, Medizin, Philosophie u.s.w. werden niemals gelehrte Theologen, kenntnisreiche Juristen oder Ärzte bilden." “ 154 Aus dieser konkreten Forderung auf die pädagogische Gestaltung des Unterrichts, schlofi Olivecrona, dafi der eigentliche Sinn des Vorschlags der Liberalen weit uber die Frage der Plazierung der Universitätslokale hinausging. Die Art, wie die Vertreter des Verlegungsplanes ihre Ansicht verfochten, bestärkte Olivecrona in der Auffassung, dal? ihr Interesse fiir die Lage der Universität einen Versuch, die Gestaltung der akademischen Anstalten zu verändern, entschleierte, der sich nicht nur auf die Veränderung ihres äufieren Aussehens beAaO. S. 92: ,,Men föreläsningar af sådant slag tillhöra, enligt min tanka, icke ett Universitet, om man fattar detta begrepp riktigt. Må den, som vill, och dertill känner sig kallad utträda med populära föredrag. Men må Universitetet förskonas derifrån. Hittills har man på goda skäl ansett, att academiska föreläsningar skola hufvudsakligen för den studerande ungdomen utgöra en vägledning till vetenskapligt studiumpå egen hand, att de skola vara afsedde att väcka kärlek och håg för vetenskap, i det läraren mundtligen meddelar de vetenskapen genomgående grundåsigter. Den § 124 af de gällande Universitetets-Statuterna bjuder ock i öfverenstämmelse härmed, att ,,föreläsningarna böra afse lärjungarnas sjelfständiga vetenskapliga utveckling". AaO. S. 96; ,,Och vad vore vinsten för vetenskapen sjelf af nämnde populära föreläsningar? — Kan man på fullt allvar påstå att dessa skola dana kunnige tjenare åt Staten eller Kyrkan, — eller ännu mer vetenskapsidkare, män skicklige att sjelfve en gäng föra vetenskapens talan? Säkerligen icke. Populära föreläsningar i theologie, juridik, medicine, philosophie o.s.v. skola aldrig bilda lärda theologer, kunskapsrika jurister eller läkare".

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=