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228 „Insbesonders was die juristische Fakultät angeht, äufiert der Verfasser der genannten Schrift seinen Unwillen iiber die vorgeschlagene Erhöhung des Lehrpersonals. Er sieht hierin blofi ,,die Erschwerung des Studiums", „höhere Anforderungen bei den Priifungen" u.s.w. (S. 25, 35). Der, der mit einiger Aufmerksamkeit meinen Fachaufsatz durchliest, sollte gleichwohl bald bemerken, dafi ein solcher Zweck ganz unbeabsichtigt gewesen ist, sondern, dafi die Frage der Reorganisation der juristischen Fakultät nur gilt, inwieweit die Fakultät, wie es sich gehört, ihre Bestimmungen erfiillt und dem Anspruch der wissenschaftlichen Bildung entspricht. Das dringende Problem, fiir das eine Lösung zu finden sich sowohl Olivecrona als auch Theorell einsetzten, bestand aus dem unkontrollierten, scheinbar unkontrollierbaren, Stoff. Der Unterschied imAusgangspunkt resultierte jedoch in ganz verschiedenen Vorschlägen zur Erhöhung der Juristenausbildung: da Theorell versuchte, einen Grund fiir die notwendige Abgrenzung in der praktischen Forderungen des Berufslebens zu finden, stellte statt dessen Olivecrona die einheitschaffende Kraft der Wissenschaft als Gegenpol des Stoffes dar. Herr iiber den Stoff zu werden setzte aus Olivecronas Gesichtswinkel keine vollständige empiristische Beherrschung der stofflichen Mannigfaltigkeit voraus; die allgemeine Einheit war vielmehr nur durch das hinlänglich Bestimmte zu erzielen. Darummachte eine weitgehende Arbeitsteilung, und folglich auch mehr Professuren, eine der vornehmsten Voraussetzungen fiir die wahre wissenschaftliche Entwicklung der rechtswissenschaftlichen Studien aus. Die tatsächliche Bedeutung der Forderung der juristischen Fakultät auf mehr Lehrkräfte geht aus folgendemZitat hervor: „Wenn Verteilung der Arbeit die Lösung der Gegenwart ist, ist vielleicht auf dem wissenschaftlichen Feld keine Arbeitsteilung erforderlich, ja unumgänglich nötig? - Sind nicht mehrere Zweige der Rechtswissenschaft erst während des letztenJahrhunderts, oder richtiger in unseren Tagen Gegenstand fiir die eigentliche wissenschaftliche Behandlung geworden? - Wie lange ist wohl die Rechtsgeschichte als Wissenschaft bearbeitet worden? - Wie lange das Kriminalrecht? Wie lange ist das Finanzrecht, das Polizeirecht, die juristische Enzyklopädie als selbständiger Wissenschaftszweig behandelt worden? « 103 “ 104 AaO. ibidem: „Beträffande särskildt Juridiska Faculteten, yttrar författaren af nämnde skrift sitt ogillande af den ifrågaställda tillökningen i lärarepersonalen. Han ser häri blott „studiernas försvärande", ,,förhöjda kunskapsprof." o.s.v. (s. 25, 35). Den, som med någon uppmärksamhet genomläser min uppsats i ämnet, torde likväl snart inhemta, att något sådant ändamål alldeles icke varit afsedt, utan att frågan om den juridiska Facultetens reorganisation allena gäller huruvida Faculteten, såsom sig bör, uppfylla sin bestämmelse och motsvara den vetenskapliga bildningens kraf". AaO. S. 27: ,,Dä arbetets fördelning är nutidens lösen, månne icke en arbetsdelning äfven på det vetenskapliga fältet är behöflig, ja, oundgängligen nödig? - Hafva icke flere grenar af rättsvetenskapen först under det sista seklet, eller rättare i vära dagar, blifvit föremål för egentlig vetenskaplig behandling? - Huru länge har väl Rättens Historia blifvit säsom vetenskap bearbetad? - Huru länge Criminal-Rätten? Huru länge har Finance-Rätt, Politie-Rätt, Juridiska Encyclopardie varit såsom sjelfständiga vetenskapsgrenar behandlade?".

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