222 selbst biidete und sich den verantwortlichen Aufträgen gewachsen gezeigt hat, die er imöffentlichen Dienst mit so grower Auszeichnung bekleidete. Aufmerksamsollte deshalb ohne Zweifel jeder Freund von Aufklärung darauf hören, was ein solcher Mann auf Grund einer reich gesammelten Erfahrung vorzubringen hat. Aber gleichzeitig soli es kein Sachverständiger unterlassen, tief zu beklagen, dafi der geachtete Verfasser leider auf eine solche Weise die ganze Bedeutung der Universität aufgefafit hat, dafi die Reform, die er vorschlagt (so wie sie durchgefiihrt werden sollte), unwillkiirlich zum Niedergang der Universität von ihrem höchsten Ziel und zu deren Verwandlung in ein Examinierungsinstitut, zur biofien Priifung von gewissen, fiir staatliche Interessen als erforderlich angesehenen Erkenntnissen bei den werdenden Staatsdienern fiihren mul? - eine Verwandlung, die konsequent zum vollständigen Untergang der Wissenschaftskultur fiihren wiirde." Sven Lorens Theorell,^' denn so hiefi der Mann, der von gliicklichen Naturgaben begiinstigt wurde, wurde von Olivecrona als Vertreter der absoluten Gegenposition vorgestellt, der die Universitätsorganisation von ihren wahren Zielen zu entfernen drohte. Die Kritik, die sich gegen den juristischen Unterricht richtete - dafi die juristische Fakultät blofi eine „Penne“ war und dafi die Juristenausbildung aus ,,Auswendiglernen“ bestand -, richtete Olivecrona seinerseits gegen Theorells Vorschlag. Diese kritische Beurteilung beschwört ein Bild der Juristenausbildung herauf, in der die akademische Methode in der Vielfalt des Stoffes ertränkt wird. Dies war auch unter der langen Niedergangsepoche der Fakultät der Fall, da das wissenschaftliche Element der Studien unterdriickt wurde. Die Situation hatte sich jedoch, was die juristische Fakultät anbelangt, durch die Impulse zu einem wissenschaftlicheren Studium, wozu Schlyters Tätigkeit fiihrte, verändert. Nun wurde statt dessen die mit Schlyters Vorlesungen eingeleitete Reform der rechtlichen Studien, von Mafinahmen, die, nach Olivecronas Meinung, auf eine Verwandlung der Fakultät zu einer „Penne“ zielten, bedroht. Olivecrona, aaO. S. Ill f.: ,,I författaren af nämde skrift igenkännes en man, hvilken, gvnnad af lyckliga naturgåfvor, i den juridiska praktikens gagnande skola, sjelf bildat sig och gjort sig vuxen de maktpåliggande värf, som han i det allmännas tjenst med så mycken utmärkelse beklädt. Med uppmärksamhet skall derföre utan tvifvel hvarje vän af upplysning lyssna till hvad en sådan man på grund af en samlad nk erfarenhet har att anföra. Men på samma gång lärer icke någon sakkunnig underlåta att djupt beklaga, att den aktade författaren tyvärr, på ett sådant sätt uppfattat Universitetets hela betydelse, att den reform han föreslår (i den händelse den skulle genomföras), ovillkorligen måste leda till Universitetets neddragande ifrån sitt höga mål och till dess förvandling till ett examinerande institut, för blott pröfningen af vissa, för Statens intressen nödige ansedde, kunskapsmått hos Statens blifvande tjenare - en förvandling, hvilken consequent skulle leda till den högre vetenskapsodlingens fullständiga undergång". ’’ Sven Lorens Theorell war wirklich aus Olivecronas Gesichtswinkel ein ,,outsider". Allerdings wurde er imJahre 1805 als Student an der Universität Upsala eingeschrieben, aber es war im praktischen Berufsleben, in dem Theorell seine gesellschaftliche Position erreichte, als Assessor am Kammerkollegium, ein fleifiig benutzter Advokat und Geisterschreiber, besonders fiir Mitglieder des Bauernstandes. Siehe Svenska Män och Kvinnor (Schwedische Männer und Frauen), Bd. 7 S. 502 Sp. 3-S. 503 Sp. 1.
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