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200 rungswiirdigen Namens ihre Bedeutung erniedrigt und zeitweise sich selbst erhöht, muft nicht als ein Einwurf gegen den Gebrauch dieses Wortes in seiner richtigen Bedeutung gelten. Die Erfahrung ist unmittelbare Perzeption des Inneren und Wesentlichen und folglich in seiner Bedeutung der Gegensatz, der blofi das Aufiere auffassenden Beobachtung. Durch die Vereinigungsphilosophie wurde dem Besonderen eine selbständige erkenntnistheoretische Bestimmung gegeben. Damit wurde ein unerschiitterlicher Grund fiir das wissenschaftliche Handeln und die Tätigkeit der Spezialwissenschaft errichtet. Der Ausdruck war durch seine objektive Eigenart und Abgrenzbarkeit das zentrale und lebendige Niveau des Wissens geworden, auf die gleiche Art wie die Anwendung des theoretischen Grundes der Philosophie in den Spezialwissenschaften das dynamische Element der Wissenschaft ausmachte. Mit dieser Wissenschaftsauffassung wurde es möglich, eine einzelne Disziplin als eine freie und zugleich objektbestimmte Wissenschaft aufzufassen - frei von alien äufieren Zwecken durch das Erfullen aller Forderungen der wissenschaftlichen Argumentation auf ein vernunftsgemäBes und sachliches Handeln. Die spezialwissenschaftliche Methode ,,soll“ nach Hwasser, ,,sie [die praktischen Maximen] aus der blofi in das Aufiere und Nächste eingreifenden Welt der Technik befreien, und deren Streit mit den theoretischen Begriffen aufheben“.'*^ Die Fakultät, deren Tätigkeit eine wissenschaftliche Form gefunden hatte, stand also in direktemGegensatz zur Idee der Berufsschulen. In den Begriff der Fakultät ging nämlich das auf die Forderungen der Wissenschaft begriindete Handeln - die Anwendung - als ein konstituierendes Element ein, und dies befreite die Fakultätsorganisation von alien äuBeren, utilistischen Zwecken. Die erste Aufgabe der Fakultät sollte darum, nach Hwasser, sein, den besonderen Ausdruck des allgemeinen Zweckes der Wissenschaft, der in sein Gebiet einging, zu schiitzen, zu pflegen und zu garantieren und erst in zweiter Linie sollte die Tätigkeit der Fakultät nach dem Bediirfnis der Gesellschaft nach Berufsausbildung gestaltet werden. In der Idee der Berufsschulen war jedoch nur der letztgenannte Bedarf relevant. Die kurzsichtige, zufällige und willkiirliche Forderung der Gesellschaft auf Berufsausbildung bekam in der Berufsschule ihren prägnantesten Ausdruck: „Die Umstände, durch die eine Fakultätseinrichtung aufrechterhalten und zur Tätigkeit hers'orgerufen wird, sind folglich hauptsächlich zwei. Der eine innere. Positive der andere äufiere, Negative". Der erste Faktor bestand aus den Forderungen der wissenschaftlichen Bildung, ,,wovon die zu den Fakultäten gehö- « 45 AaO. S. 219 t.: ,,Den förväxling emellan erfarenhet och iakttagelse, hvilken gifvit den lågsinnade empirismen anledning att, genom usurpation af den förras vördnadsvärda namn, förnedra dess betydelse och till en tid upphöja sig sjelf, bör icke få gälla såsom inkast emot bruket af detta ord i dess rätta mening. Erfarenhet är omedelbar perception af det inre och väsendtliga och således till sin betydelse den blott det yttre uppfattande iakttagelsen motsatt". ■’*’ AaO. S. 182: ,,skall befria dem [de practiska maximerna] ur den blott i det vttre och närmaste ingripande technikens förnedrande välde, och upphäfva deras strid med de theoretiska begreppen".

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