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196 steht zueinander in einer vielfachen gegenseitigen Opposition, entspricht mithin nicht der Idee einer Fakultät . . Eine Fakultät, meinte Hwasser, driickt das Besondere, Bestimmte und Abgrenzende in der Erkenntnis aus, und in Konsequenz damit sollte es unmöglich sein, die Philosophie als eine Fachwissenschaft aufzufassen. Die philosophische Fakultät sollte als Ausdruck fiir die allgemeine Einheit der Wissenschaft aufgelöst werden. Statt dessen konnte es nur die Universität sein, die das äuBere Produkt der wissenschaftlichen Bildung ausmachte, die den höchsten Zweck des philosophisch notwendigen Wissens widerspiegelte. Innerhalb dieser Manifestation der Wissenschaft an sich mufite die Fakultät, als Ausdruck der eingeschränkteren und objektbestimmten Ziele der Spezialwissenschaften, ein Organ ausmachen. Die Fakultät war eine Einheit, der einheitschaffenden Kraft der Universität — die Forderungen der Wissenschaft — unterstellt, und nur durch eine richtige Auffassung der Ganzheit, der Universität, war es möglich, den Begriff der Fakultät richtig zu bilden: „Die organische Vereinigung, durch die die verschiedenen Wissenschaften zu einem Ganzen zusammengehalten werden, und wodurch eine jede von ihnen ihre wahre Bedeutung, ihren rechten Platz und ihren bestimmten Wirkungskreis erhält, ist das Produkt des gemeinsamen Lebens der Wissenschaft. . . Die notwendige Unterwerfung der Fakultät unter den Universitätsorganismus stand indessen nicht im Gegensatz zur Aufteilung der Fakultätseinrichtung durch das grofie System der Wissenschaft in Hauptrichtungen; vielmehr machte die Tätigkeit des Organs den lebendigen Ausdruck des Organismus aus. Denn, wenn ,,man von demnun Angefiihrten zur Wissenschaftsbildung und Einrichtungen zu deren Pflege Gebrauch macht, findet man, dal5 die Verschiedenheit unter den Hauptrichtungen der wissenschaftlichen Kultur, die die Fakultätseinrichtung schiitzt, nicht gegen die Idee des Organismus streitet, sondern vielmehr ein Ausdruck davon ist, und dafi sich das Zentrale in der Wissenschafts- « 37 AaO. S. 205 f: „Men den sammanfattning af läroämnen, som salunda på bekostnad af de öfriga faculteterna sträfvar att stegra sin vetenskapliga betydelse, upphör åter just derigenomsjelf att vara facultct, emedan det hör till idéen af en facultet, att de särskilda kunskapsarter, hvilka den till ett helt sammanfattar, skola utgå från en gemensamgrundideé, genomdenna ega ett organiskt samband och ett gemensamt ändamål, som genom den gemensamma principens trogna evolution ensamt kan ernås. En sammanfattning af kunskapsarter, hvilka långt ifrån att utgöra en sådan organiskt lefvande förening, och genomträngas af en dem till ett bestämdt och gemensamt mål rigtande utvecklingskraft stå till hvarandra i en flerfaldig ömsesidig opposition, motsvarar således icke idéen af en facultet . . Hwasser bemerkte hierbei jedoch selbst nicht seinen Mifigriff, und die sogenannte classico-philosophische Fakultät wurde ein - milde ausgedriickt - eigentiimlich abgegrenzter Organismus, vgl. mit Schellings explizitemAusdruck, siehe oben S. 105. AaO. S. 200: „Den organiska förening, genom hvilken de enskilda vetenskaperna sammanhållas till ett helt, och hvarigenom hvar och en af dem erhåller sin sanna betvdelse, sin rätta plats och sin bestämda verkningskrets är producten af vetenskapens gemensamma lif . . .“.

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