342 Gleichwohl griindet sich Tryggers Betrachtungsweise aut die Vorstellungen von der Entstehung des Rechts, wie sie Savigny und Puchta entwickelt hatten, denn bei beiden entsteht das Recht aus dem Volksgeist, dem Rechtsbewusstsein des Volkes. In der Analyse des geltenden Rechts weist Trvgger aut Regeln des schweizerischen Obligationenrechts als systematisches Vorbild hin. Er benchtet iiber Theorien, die in Deutschland diskutiert wurden und iibernimmt Auffassungen oder Teile von Auffassungen deutscher Juristen. Wenn es in seine Ausfuhrungen passt, benutzt er Argumente, die er bei deutschen Rechtswissenschaftlern gefunden hat, um Auffassungen anderer deutscher Juristen zu widerlegen. Audi dann, wenn Trvgger glaubt, einen eigenen Vorschlag zur Lösung des juristischen Problems vorzulegen, ist offenbar, dass er sich die gauze Zeit im Rahmen der deutschen Diskussion bewegt. Er verwendet die deutsche rechtsdogmatische Methode. Sowohl die Problemstellungen wie die Arbeitsmethode zeigen deutlich, dass Trygger von der deutschen Rechtswissenschaft stark beeinflusst ist. 1953) Bildungsgang behandelt. Nach seinem juristischen E.xamen im Herbst 1884 erhielt Hammarsk)öld ein staatliches Stipendium fur das Studiuman einer deutschen Umversitat. Auf Empfehlung des Dozenten fur Öffentliches Recht in Uppsala, Hugo Blomberg, reiste er zunächst nach Strassburg. Blomberg war kurz zuvor dort gewesen, um die Vorlesungen Paul Labands zu hören. Laband war der beste Kenner des deutschen Offentlichen Rechts und zugleich ein hervorragender Rechtshistoriker und ein bedeutender Zivilist. Hammarskjöld war vor allem interessiert an und beeindruckt von seinen zivilrechthchen Vorlesungen. Er kniipfte sehr gute Beziehungen zu Laband und entschloss sich während semes Aufenthaltes m Strassburg auf dessen Rat, seine Habilitationsschrift fiber den Frachtvertrag zu schreiben. Fiir Hammarskjöld verstand es sich also von selbst, sich mit einem deutschen Professor zu beraten und dann fiber das Thema seiner Abhandlung zu entscheiden, mit der er sich in Uppsala habihtieren wfirde! ImMärz 1885 fuhr Hammarskjöld weiter nach Freiburg i. B., wo er Kontakt zu Karl v. Amira aufnahm. Die zwei Forscher wurden während Hammarskjölds zweimonatigen Aufenthalt gute Freunde. Ohne persönhch wieder zusammentreffen, ffihrten sie mehr als zehn Jahre lang einen Briefwechsel miteinander. Er ist teils in der Hammarsk)öld’schen Sammlung der Königlichen Bibliothek in Stockholm, teils in Amiras Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek in Mfinchen erhalten. Während seines Aufenthaltes in Freiburg bereitete Hammarskjöld seine Schrift fiber die Geschichte des Eigentumsanspruches vor, die aber nie festiggestellt wurde. ImJuni 1885 reiste Hammarskjöld weiter nach Mfinchen, wo er persönlich mit Konrad Maurer bekannt wurde. Die Rfickreise nach Schweden ffihrte ihn fiber Leipzig, wo er an einem einzigen Tag vier Vorlesungen hörte. Im Kapitel 13 wird Hjalmar Hammarskjölds (1862
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