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Das kanonisclie Reeht war auf deni Boden kontinentaler ReehtsNerhältnisse yerhältnisse gewachsen. Aber die kontinentalen Kinfliisse erreichten fSchweden vielfach anf deni Weg iiber Däiieniark. Es ist also fiir nnsere Anfgabe von besonderem Tnteresse, nnsere Aiifnierksanikeit aiif die Verliältnisse dieses Landes zn ricliten. (Jab es in Diineniark ein (Jegenstiick zn deni, was auf deni Kontinent die königliche Kirelienliolieit ini Reich war? In den erlialtenen (Uinisclien (^iiellen sind niir scliwaehe 8pnren davon bewalirt. An erster Stelle ist dabei der Einfluss zn nennen, den der Kiinig bei den Biscliofswahleii ansiibte. Ursprlinglieli lag das Wahlreclit beiin König, aber sclion wiihrend des 12. Jhs. wiirde diese Befngnis dnrcli das Aiifkommen kircliliclier Walilversaninilungen wesentlicli eingescliriinkt. Aber ininier nocli sclieiiien die Bischöfe deni König den Treneid geseliworen zn liaben. Es gibt ini altereii diiniselien Mittelalter keinerlei Spiireii davoii, dass irgeiideiii Regalien- oder Spolieiireclit geltend geniaclit worden ware, und eiiie Entsprechnng zu der kontinentalen Vogtei koninit nicht vor. Audi eine Investitnr scheint es in Diineniark nicht gegeben zii haben; nicht einnial der Ausdruck ist in diinischen (^nellen zii finden.^ Die Forschung hat noch nicht klargestellt, wie die Rechtsstelhnig des Lnndensischen Domkirclieneigentnnis ini Mittelalter gewesen ist, und es können hier zu dieser Frage nur Andeutungen gegeben werden. Auch an die Domkirche von Lund waren mehrere Verniögensbestände gekniipft: man hatte also zwischen deni Eigentum der Kirche, deni Bischofsgut und dem Kapitelgiit zu unterscheiden.- Das Domkapitel kam durch die grosse Donation Kniit des Heiligen voni Jahre 108Ö zustande. Der grösste Teil des Kapitelgutes war schon von Anfang auf die verschiedenen Praebenden verteilt, aber es gab auch ein gewisses genieinsanies Eigentuni. In älterer Zeit diirften die Bischöfe die an die Domkirche gekniipften Verniögensbeställde zienilich uneingeschräiikt verwaltet haben. Das Donikapitel hat jedoch schon friih darnach gestrebt, auf die Verniögensverwaltung Einfluss zu gewinnen. Die Verwaltung des zu den verschiedenen Kanonikaten gehörenden Eigentums diirfte schon Dänische IvoCH, Danmarks Ivirke i den begyndende Hnjiniddelalder II. S. äSff. - .Jorgensen, Dan.sk Hetsliistorie, S. 405. 40

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