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que parrochianj suj et in octaua purificacionis qnilibet officialis in prouincia sua recipiat computum decimarum a cnratis et postea veniant officiates ad episcopum faciendo sibi coinpiitum de premissis. Jeder Pfarrer sollte aufzeiclmen, wieviel Zehnt jedes Geineindemitglied erlegt hatte, und Rechenschaft dariiber vor dem Kontraktsprobst ablegen, der seinerseits die Abrechnung dem Bischof vorzuweisen hatte.^ Es konnten indessen auch Abiveichungen von der in VgL vorgeschriebenen Art, den Zehnt zu entrichten, vorkommen. Zwei Urkunden berichten, dass der Bischofszehnt gewisser Kirchspiele nicht vom Bischof erhoben werden solle, sondern fiir eine Prabende der Domkirche bestimmt sei. So iiberfiilirte Biscliof Lars imJalire 1257 u.a. den Bischofszehnt der Kirchspiele Vånga imd tJökhem und alle anderen von dort kommenden Abgaben auf eine Prabende der Domkirche von Skara.^ Lhid in einer Urlmnde vom Jalire 1278 wird berichtet, dass der Bischofszehnt vom Kirchspiel Sunnerbo einem Kanonikat von Skara geluire, das jetzt mit der dortigen Präpositur vereinigt wird.^ ^ Es war eine allgeinein eiiropäische Einrichtung, (lass die s.g. decani nirales eder archipresbyteri als uninittelbare Anfaichtsorgane iiber die Kirchspiele fungierten: jeder in seinem Distrikt. Hinschii's, Kirchenrecht 11, S. 261 f., 269ff.; SÄGMt’LLEK, Lehrbuch des katholiachen Kirchenrechts 1, 8. 476ff. Sie besa.s.sen kein Recht, eine iiirisdictio erdinaria auszuiiben. sendern batten eine rein delegatäre Stellung und koiinten jederzeit zuriickberufen werden. Hire Befugnisse waren genieinrechtlich nicht näher festgesetzt, sondern beriditen auf der Bestiinmung des Bischofs. Ini allgenieinen gait die Regel: »Euncta referant ad episco]iuni, nec aliquid contra eius decretum ordinäre praesuinant» (t'. 4 X de off. archijiresb. 1 24). Auch in unserein Land gab es eine Einteilung der Stifte in Kontrakte mit den Kontraktsprojisten, die innerhalb ihrer Gebiete die Vertrauensleute des Bischofs waren. Sjögren, De forn.svenska kyrkobalkerna, S. ],32f.; Bkilioth, Den .senare medeltiden, S. 657. 2 D S 440. 2 D S 655. Da.ss die Präpositur von Skara das Recht besass, Zehnt zu erheben, wird auch in DS 1997 vomJahre 1315erwähnt. ImZusammenhang damit, dass der Domjiropst von Skara fiir bestimmte Zeit gewisse Grundstiicke an einen Biirger von Skara verpachtet hatte, gab er ihmauch das Recht weiter, während der gleichen Zeit den an ihn zu entrichtenden Zehnt von diesen G rundst äcken zu erheben. 216

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