den Armen znfallen sollen.’ Die Annahme liegt nahe, dass in Schweden nnter dem Einfluss der anglosachsischen Missionäre der Zehnt in grösserem oder geringerem Mass schon wälirend der Missionszeit freiwillig entrichtet worden ist. Gegen diese Annalime spricht indessen, dass Adam von Bremen nm das Jahr 1075 erwälmt, die nordischen Völker liätten es noch nicht gelernt, den Zehnt zu leisten. Sie entricliteten deshalb grosse Abgaben fiir alle kirchliehen Verrichtnngen.^ Wenn dieser Bericht Adams von Bren\en stimmt, ist es wahrscheinlicli, dass man den Unifang der Stolgebiihren wesentlich einschriinkte, als der Zehnt in iinserem Land nach der Annahme (ies Christentnms durch das Tiling obligatorisch wurde.^ Neben demoben erwähnten Zehnt, der voni Ackerbau entriclitet wurde, gab es gemäss den schwedischen Landschaftsrechten aiicli Zehnt von der Viehzncht. Er kam dem Pfarrer allein zn. Die Versammlung von 8känninge 1248 erliess fiir die gesamte schwedische Kirchenprovinz die Bestimniimg, dass die Bischöfe kein Recht besassen, den Zehnt ehier Pfarrkirche an einen Laien zn vergeben (nnlli laico decimas alicnius ecclesie parochialis concedant)d Das kanonische Recht bezeichnete es prinzipiell als Siinde, wenn Laien den Zehnt erhoben, aber die diesbeziiglichen Bestimmungen konnten anf dem Kontinent nicht durchgefiihrt werden, obwohl sie modifiziert wnrden.^ Ob man der bier erwähnten Vorschrift der Versammhing von Skänninge nachgekommen ist, scheint nngewiss. Die erste Erwahnnng des Zehnts auf dem Gebiet von VgL findet Stift Skara sich in seiner Bischofschronik.® Hier wird erzählt, dass Bischof Jär])ulv die Banern dahin brachte, dass sie anf dem Thing den 1 Aethelred A’lIIdi und 7 (Die Gesctzc der Angelsacdisen, ed Liebennann 1, S. 2()4f.). ^ (Jesta Haininabiirgensia ecclesiae jioiitificiiin IV:31. ® Betreffend die Stelgebiilireii, die während der Zeit der Landsebaftsrecbte weiterbiii galten, sielie iinten S. 313ff. ^ S T 1 90. ® Sehmno, Zehnten. kirelil., 8. 635f. * VgL IV 16. Die Abfassiing der Bisehofsclironik kann auf die Mitte des 13. .lahrhunderts datiert vverden. Beckm.\n, Studier till Västgötalagarnas historia, S. 140f. 209 l-i —Kiflander
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