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(lafiir, class besonclers aiisgewiesenes, zar Tafel gehöriges Eigentuin vorliegt. — Wir gehen imn clazu iiber, in cliesein Zusannnenhang die Regeln fiir das Erbe nach einem verstorbenen Gemeindepfarrer zu behandeln. Es handelt sich bier nm die Bestimnnmg, welclies Eigentum znr Tafel geliörte. liber die Hinterlassenschaft verstnrbener Geistlicher bestimmte das Dekretalrecht, dass die (ieistlichen iiber ihr Patrimonialvermögen sowie iiber das persönlich erworbene Eigentnm (intuitn persone) frei verfiigen konnten, dass aber das Benefizialvermögen, das Vernkigen, das sie durcli das Amt erworben hatten (bona per ecclesiam, intnitii ecclesie acqnisita), seinen kirchlichen Charakter behalten sollted In gewissen Diözesen des Kontinents folgte man genan den Bestimmnngen des Dekretalrechtes iiber die Hinterlassenschaft verstorbener Geistlicher. In anderen Diözesen bestimmten dagegen die Synoden, dass die Geistlichen iiber ihr Vermögen frei verfiigen könnten, ans welcher Qnelle es anch stammen möge. Es sollte jedoch eine bestimmte Snmme fiir einen kirchlichen Zweck erlegt werden.2 Die Unsicherheit, die anf dem Kontinent anf diesem Gebiet herrschte, spiegelt sich also anch in den schwedischen Urkunden wider. Wir haben da znnächst eine Bestimmnng der Versammlnng von Skänninge iiber diese Frage zn beachten, die mit den Prinzipien des kanonischen Rechtes in Ubereinstimmnng stand.^ Die Geistlichen konnten das, was sie in der Stunde des Todes dnrch Erbe, Arbeit, Unterricht oder dnrch ihnen persönlich nnd nicht der Kirche (contemplacione non ecclesie sed persone) gemachte Schenknngen als Eigentnm hatten, rechtskräftig einer anderen Person vermachen. Uber anderes Eigentnm—denn dieses gehörte ganz der Kirche —dnrften sie in Ubereinstimmnng mit der Vorschrift des kanonischen Rechtes nnter keiner Bedingnng testamentarisch verfiigen. In demselben Jahr erliess später der päpstliche Legat Wilhelm von Sabina in dieser Angelegenheit von Visby ' I, 7, 9 vind 12 X de testvnn. III 20. - Sävjmullkr, Lehrbiich de.s katholischen Kirchenreclits II, S. 440, 404f. ST I 90. 175

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