RB 4

sollte das Schlagen des Bauholzes durch die Baiiern nach der Bauernzahl geschehen. Sie sollten ferner die Fuhren nach der Anzahl der Zngtiere verrichten imd Kost geinäss ihrem Viehbestand zur Verfiigimg stellen. Fiir Versaiiinnis, beim Kirchenbaii mitziiwirken, gab es bestimmte Strafsätze. Es handelt sich bier zunächst nm Bnssgelder aber UL, SdmL, VmL enthalten ansserdeni die Vorschrift, dass, wenn es notwendig sei, gegen Versänmnis beiin Kirchenbau der kleinere Bann (excominunicatio minor) angewendet werden solle. In VgL I nnd II linden sicli keine näheren Vorschriften iiber den Kirclienban. Hs G von VgL II enthält jedoch die oben angegebene Bestimmimg iiber Bnssgelder. VgL 111:1)2 nnd VgL IV 21:Sl setzen Bnssgeldstrafen nnr fiir Versäuinnis beim Bauen von Kirchhöfen iind Glockentiirmen fest. Die Bestimmungen der Landschaftsrechte iiber den Kirchenban betreffen vorzugsweise die Griindung einer nenen Pfarrgemeinde, denn im Zusammenhang damit wird die Beistellimg von Boden fiir das Pfarrgnt erwähnt.^ Bei der Behandlung dieser Bestimmnngen der Landschaftsrechte sei znletzt bemerkt, dass dort mehrfach von »der Kirche der Banern» gesprochen nnd anf diese Weise das Kirchspiel als Eigentiimer des Kirchengebäudes bezeiclmet wird.’ Wir wollen nnn die Frage der Kirchen-Aushesserimg besprechen. Dariiber findet sich in UL Kk 7 § 4 eine interessante Bestimmnng: UL Kk 7 § 4: ok kirkise skry})* sic me]3. tyund sinni. til altserse klsejoae. msessu klsej^ee. wax ok rökilsi. maej) köpae. })orff him bonseji wiji Jja aghn böndaer han til förae ok kirkise a sialff maen til leghiae. ok kost fore haldae. Dieselbe Bestimmnng kommt in VmL Kk 6 § 3 wieder. Xacli UL nnd VmL sollten also bei der Ansbesserung einer Pfarrkirche die Fuhren von den Banern geleistet werden, wahrend Ausbesserung 1 A’gl. iinten S. 1.57 ff. 2 SinL Kk 4 $ 1, 12 Pr. UL Kk 5, SdmL Kk 5 Pr., VmL Kk 4, HT. Kk 5 Die iinten S. 145 f. behandelte Vorsclirift des VgL, dass, die tlemeinde fiir den Schaden aufziikommen babe, wenn eine Kirchenglocke lierabgefallen sei, leitet sich nacli Hakf von der Anffassung her, dass das Kirchsjhel der Kigentiimer des Kircliengebiiudes sei. Vgl. Das Drosskirc'lisjiiel im nordisclien nnd niederdeutschen Rechte des ^littelalters, S. 59. Pr. 136

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=