55 Die Frage, iiiwieweil Heaumanoir (lurch das röiuische uiieinI'eschrankle Vindikalioiisrecht beeint'lusst war, ebenso wie die Fra^'e, ob seine Auslubriinj^en dabin auszulegeii sind, dass er der Meiiuiiif’ war, dem Kigenliimer slehe auch in anderen als den von ibmaiisdriicklicb anj^egebenen Fällen die Vindikation anverlrauter Ilabe zu, lasse icb dabins^eslellt. In »Le Livre de .lostice et de Plet« aus der zweiten Hällte des 13. Jhs. erklärt der unbekannte Vert’asser beziiglich der Vindikation von Gut. das ein Dritter init Pt'andrecbl innehatte, dass it 3 der Figentiiiner es zuriieknebmen konnte, falls es ibm i^esloblen Worden war; balte der Eii^entuiner das fraglicbe Gut jedocb leibweise aus der Hand gef^eben —das Gut war also veruntreut worden li gages vautDiese Privilegierung eines Plandbalters, der veruntreutes Pfandgut innebatte, ist in dieser stark romanisieiien Quelle sebr bemerkenswert. Dass die fraglicbe Hesliininung dort v(jrkoininl, deulet auf starke Verwurzelung iin beimiscben Gewohnheitsrecbt; der Verfasser zeicbnet sicb niiinlicb durcb seine Xeiguug aus. sacblicb römiscbrecbilicbes Material in gernianisebem Gewande einzufiibren, und ebenso das heimiscbe Gewobnbeitsreebt in Obereinstiininung init deni römiscben zu korrigieren. In Anbetracbt anderer zeitgenossiscber liestrebungen, die sicb iin nordfranzösiscben Gewobnbeitsrecbl beinerkbar macben, durcb Vindikationsbescbränkungen den Pfand- . so konnle er es nicbt "■* Kine Diskussion dieser I'ragen, die I'iir das hior zur Hehaiidliing sic'hondc I’rohlom iiichl von grösscrer Hedciitung sind, kann wegen dos Charaklors dor Quelle niir zu sehr nnbestiniinlen lågebnissen fiihren. Vgl. Merk .S. Ml U. .Siehe dazu Viollet .S. 180 1., Merk S. 174 und l^sniein S. OOd. Merk seliroibt u.a. iiber den \'erf'asser dieses Reeblsbiiches: »Kr bring! ini wesenllieben eine rinscbreibung der Digesten, verdeckt aber sorgsain die Enllebnungen . . . llier wird das römisehe Rechl gegeniiber deni heiniiselien iiicht iiielir bloss adiuvandi und supplendi, sondern bewussl corrigendi gratia lierangezogen. Die ('bereinsliininung der Ciewolinlieit mil deni röniisclieii Reelil wird geradezu zuin Priil'slein liir ilire Ricliligkeil und .\ngeniessenlieil.« V. liv. 10, lit. ;4r). Zit. naeli Rapeltis Kd. § 4. A totes les t'oiz que chose esl einblee on toloisle, et ele est engagée, li gages ne vaut riens. g 8. Kt se aucuns engage elioses (|ue Ten li ail preslees, li gages vaul. Docli kann der l-bgenlunier das I’I'and zuruekbekoininen, wenn er ein Lösegeld in llölie des Retrages zahll, fur den das IM'and erlegt ist. Van Reninielen S. 288. \'gl. coutunie dWiiiiens .S. 07 unten.
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