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23 Heuslers iind van Apeldoorns Hinweis daraiif, dass das älteste I'ermanische Prozessrecht uberwiegend Deliklsprozessrccht gewesen sei, bietet also keine befriedigende Erklärung fiir die fehlende Vindikalion anvertraiiter veruntreuler Habe im älteren und ällesfen germanisohen Hecht."*’ Auch Meisters, von van Apeldoorn als Ergiinzung der Theorie Heuslers aidgegrilTene Hypothese, das germanische iniltelallerliche Recht kenne keine »Klagen, die auf das abstrakte dingliche Recht gestiitzt sind«, bietet keine bel’riedigende Erklärung."' An und fiir sich ist sie eine petitio prinmir ills Delicisklage möfjlicli war, und spider, als aueh eine civile Klage auf I'ahrnis ausfiehildet wurde, doeh die lualeriellen Voraussetzungen iler Delictsklaj'e auch fiir sie heihehalten bliehen. Das konule gescliehen, ineil in dem prnktischen Lcbcn kein lirdiirfnis n(n'h einrr Enneitcniny der Vindic(dionsbediinjiiiujen bextnnd.o- (Von iiiir kursivierl.) Kinen Heweis fiir die Kichligkeit dieser die sDeliktstheorie» ergiinzenden Hypolhese von einein in der »Kinfachkeil tier \'erliiiUnisse« begriindeten inangelnden Hediirfnis fiir eine Vindikalion lull Heusler nichl angei'uhrl. Die ttypothese bedeutel eine Modifikation eines von lleusler in Die tiewere, S. öOl, geäusserten Gedankens, dass der Unterschied ini älteren gerinanischen Recht zwischen der \'indikation von unhevveglichein und der von heweglicheni I-iigentuni u.ii. darauf heruhte, dass die Urkunde hci Cherlassung heweglicher (inter nicht ziir Anwendung kam. »Audi die Zuziehung von Zeugen zu Rechtsgescluiften iiher Mohilien war kauni hiiufig, jedenfalls nicht Regel. So war ini Mohiliarprozess fernerhin deni Reweisverfahren aus tleiii einfachen Grunde, weil die Beweisniittel fehlten, eine enge Greuze gesteckt nnd daniit anch tlie \'eranlassnng zn einer .\nsdehnnng ties Klagrechls ties Kigenthiiiners entzogen, tla tier hewegentle Factor einer znr I ntersncluing seines nialeriellen Rechts tlriingentien Reweistluitigkeit felilte. lis hlieh tlaher this alle Reclit heschriinkter Mohiliarverftilgnng hestehen, weil kein Retliirfnis zn l ingestallnng ties Prozesses in tlieser Richtnng fiihrte.» In tlieser Hypothese liegt also der Schwerpnnkt anf der inangelnden Möglichkeit ties älteren Rechtes. eine Vintlikation anvertranten Gntes zn enlwickeln. Znni L'nterschied voiii rtiniischen Recht reagierte das ältere germanische Recht — wie primitives Rectit nherhanpt — schwach gegen Unterschlagnng, van Apeltloorn S. 170. Ini röniischen Recht wnrtle this Delikt als ein fnrtiim - eine conlreclalio frantlnltisa anfgefasst (Merk S. 177). Dieser I'literschietl ist insofern von Retlentnng, als man nicht amiehmen darf, tlass tier .\nefangsprozess, der typisch Diehstahl otler Ranh voranssetzte, rein analog anf vernntrente Hahe ansgetiehnt wnrtle, tlie also dnrch einen Deliktsprozess hätte vintliziert wertlen können. .Siehe znin schwetlischen Recht Renckert .S. 70 ff. Renckerl hat —von antleren .\nsgangspnnkten ans —Meisters Hypothese trefleml kritisiert. Fr schreiht: »tier Ansgangs])nnkt tier Darstelhing Meisters, tlass eine Klage anf Riickerlangiing freiwillig ans tier Gewere gegebenen Gntes gegen einen Dritlen zwangstiinfig in der Form einer wirklichen liigenlnms-

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