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19 Volksrechte ebonso wie die zeitgenössischen an^elsächsischen Geseize hei Regelunj' der Fahrnisvindikation ohne romischrechtliche Beeiiiriussiiiii^ iinireiwilligen Besilzverlust und lypisch gesehen Diebstahl oder Raid) voransselzen.'" Will man das Problem vom Gesicbtspiinkt gemeiiigermanischen Rechles aus sehen, so steht diesem indirekten Zeu^mis die Tatsache entj'egen, dass schon norNve^ische Landschaflsrechle ansdriicklich im Widersprnch zu dem I'rinzip H.w.H. slehen. Wie ich weiter imten zn zeigen versnchen werde, Hess wahrscheinlieh aneh ein dänisehes Landschaltsrecht die Vindikation anvertranler Habe zii.^*^ Die einander widerspreehenden Zeiis^nisse dieser Quellen denten daraiif bin, dass das Problem der Giilligkeit des Satzes H.w.M. im älteren gernianisehen Recht schwerer zn lösen ist, als die Forschung bisher angenommen hat.’''^ Es isl aiich zii beachlen, dass die verschiedenen Versnche, die Existenz des H.w.Ii.-Prinzips im älleslen germanischen Recht zn beweisen, ebenso wie die Versnche, die Enlstehimg desselben zu erklären, auf Fberlegungen fussen, die gleichermassen auf nordgermanisches wie siidgermaniscbes Recht anwendbar seiu miissten. Man hat die generelle Giilligkeit des Prinzips zu beweisen versucht, und man hat generelle bZrklärungeu fiir die Enlstehimg des Prinzips gegeben: einige (z.R. Meyer) verweisen auf ein Publizitätsprinzip, welches das älteste iiiul van Apclctoorn S. 141.). Selh.st weiiii niati mil von Schwerin (Brunner .S. ()72 l''n. 125) annehinen .sollle, das.s die Lex Baiw. da.s H.w.H.-Prinzip ausdriickte, muss sieh tier Beweiswert der l)elretrenden Slellen datlurch verringern. dass die dortige liegelung aid dein I'iir die Lex Baiw. spezil'ischen Firmalionsvert'ahren fusst. Vgl. van .\peldoorn S. 141. Siehe Meyer S. 27 If. \'an .\peltloorn .S. 141 ft', und 171 f. hebi hervor, das.s man der Lex \'isigotorum und der Lex Baiuvariorum mil ihrer römisehreehllich lieeinflusslen Begelung des Vindikationsrechles keine Bedeulung fiir die Beurleilung der Stellung de.s zeilgenössischen germanischen Reelifes zur l-'rage der Vindikation anvertrauler Halie heimessen darf. Sicherlich gill dies auch fiir die l,ex Burgundionum 19:2 und iS.'Ll, da auch these Rechtstjuelle stark rt'imisehreehtlich heeinflussl war (von Halhan I S. 284 ff.). G.L. 49. .Siehe ferner unlen .S. 198 ff. Die Auffassung, tlass this iillere germanische Reeht allgemein das Vindikalitmsreehl aueh fi'ir anverlraide Giiter gehaht hahe, hrauehl hier nicht tliskidiert zu wertlen. Die Vertreler tlieser Ansiehl sintl von tier Kritik griintllich witlerlegt wortlen. Siehe hieriiher van Apeltloorn S. IdO ff, \’gl. Hofmann T.v.R. 11, 19:52 S. 79 ff.

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