297 .Ills, ein Beispiel dal'iir, dass Vindikalioiiskonl'likte wegen geraubtt'ii Gules so enlschieden wiirden, dass deni Drilteii ein Anreclit auf Liisegeld zuerkannl wurde,'^^’ geineinliiii aber bielt mail sebr enlscliiedeii an der uralten Geselzesregel i'lber die iineingescbränkte Veri'olgbarkeil geslohlenen nnd geraubten Gules fesl. Die I'ragliehe Heelilssache diirl'te desbalb von .lesper deni Scbreiber verunireules Gut belrol'I'en babeii und mil eiiier anderen Saelie zusainmeuzuslelleii seiii. die am gleiclien Tage entschiedeii wurde und den kimiglieben Vogt sowie Malls Krok in Aby belrat’, »0111 leii skall szoin Madz sagde allli ban tt'iik Yesp skriuere«. Das Urleil laulele bier: »atli balir skadeii skulle fl'ogetten liaue ocli haHf skaden Kroken«. In diesem lelzleren Fall scbeinl .Jesper der Sebreiber ilnii iibergebene Sleuergelder verunlreul zu liabeii, wtibei man ilni mid den Yogi den Scliadeii teilen Hess. Denselbeii Ståndpunkt nabm man in der Vindikalioiissaelie ein der Eigenliimer diirlte das Plerd wieder einliisen in der Weise. dass die Parleien sicli in den Scbadeii teilten, d.li. das I^ösegeld von 3 Mark enlsprach walirscheiiilicli der balben Kanfsnmme.'^^ vSoiisl enlliäll das t'raglielie Gericlilsbneli nnr noeli eiiieii Fall von Vindikalioii, der antselilnssreiclieren (diarakters fur die bier beliaiidelle Frage isl.'*- Am 2. Mai 1558 spraeli das Iliiradsgericht I'olgendes I’rleil: Sioho obeii .S. 290. •” Bei Bonckort S. 107 t'. I'indet sich ein anderes Reispiel fiir diesc Art von Koinproinisslö.siiiif^. Da.s lliiradsgorichl in Sollentuna erkliirte in einein Urtoil (1008) hetrefTs eines Mantels, den eine Frau von ihrein \’ater zuin Geschenk erhalten hatte und tlen ein Diener des Vogtes ilir iin Zusammenhang iiiit ^'ollstrec■kungsniassnahnien gegen den Vater zwangsweisc ahgenoininen und dann hei Miekel in .Sundhy versetzt hatte, dass sie »skulle hal't’ua halfl’ skadha hvardere.®. Die Frau »skulle giffue Miehell 2 '!■< daler och taghe sin kåj)a igen«. Wie Benckert hervorgehohen hat, lag hier kein I'all I'reiwilliger Anvertrauung ini eigentlichen Sinne vor, was der Grund dat'iir gewesen sein kann. dass ilas Gerieht die Farteien sich in den \'erlust teilen liess. »Das Gericht wiire dann davon ausgegangen, dass Vindikation hei durchaus freiwillig iiherlassenein Gut aiisgeschlossen war, doch ist es vielleieht wahrscheinlieher, dass das Gericht keine klare .\ul't'assung in iler Bechtsl'rage selhst halte iind den Fall deshalh nacli reinen Billigkeitsgriinden entschieil.* Vgl, mein allgeiueines Frleil iiher die Praxis der Haradsgerichte .S. .‘10.5. In eineiu l''alle (L. Dh. 18,10.1.708, S. 1.79) lässt da.s Gericht den Vogt eiiieii dein König gehörenden Ochsen, den ein Hiitling verkaul'l hatte, von dem
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