296 (iibl dieser Fall niir eine Andeutung. dass man hei Slreitigkeitim wegen anvertraiiteii Gules das H.w.H.-Prinzip befolgte, so stelll der folgende. in Gagnef am 30. Dezember 1553 entschiedene Fall einen klareren Ausdruck fiir die Anwendung dieses Prinzips dar. Zu Olof i Djura war ein »Schalk« gekommen und hatfe ein Pferd vermielef. um nach Rättvik zii reisen. Dabei halte er ein anderes Pferd in Olofs Hesitz zuriiekgelassen, das er friiber von einem Rauern gestohlen hatte. Auf Olofs Pferd war er fiber Rättvik nach Bjursäs geritten, wo er das Pferd bei Erik Olsson in Rjursas tauschte. Der Dieb war dann in Gegenwart von zwei Zeugen mil Olof zu einem Vergleich gekommen und balte ibm als bZrsatz fiir das Pferd eine Parlie Eisen versprocben. Trolz des Vergleicbs verklagle Olof in Djura Erik Olsson und forderte sein Pferd wieder. Das Gericht entschied dahin, Erik Olsson solle das eingetauschte Pferd behållen mid Olof nach dem Diebe sucben. Das Urteil scbeint zu besagen, dass die Klage des Eigeulumers gegen den Drilten im Einklang mil dem H.w.Il.-Prinzip zuriickgewiesen wurde. Inwiefern die Stellungnabme des Gerichts dadurch beeinflusst worden ist, dass es anf demStåndpunkt stand, der Vergleich miisse definitiv sein, uud dass der Eigentiimer selbsl die Folgen tragen musste, wenn er mil dem Dieb einen Vergleich gescblossen batle, gehl aus dem Gerichlsbuch nicbf hervor. In der Praxis der Häradsgerichle der Provinz Uppland liegen aus dem 16. Jh. einige Beispiele fiir Kompromissliisungen vor. So enthält das Gerichtsbucb von Eanghnndra Härad folgende Aufzeichnung: »Samme dagb liill dömdes Erik Madz i Ffellebro i Täby socbn sin best igen aff Anderss i Rödeby, som han köplte aff lesp skriuer och skal ffor:de Erik giffue Anderss i Rödeby 3 m säå alb de skole drage halff skade huar dere.« Es handelte sich wahrscheinlich nicht um geslobleues oder geraubtes Gut. denn erstens hätte dies irgendwie im Text zum Vorschein kommen miissen."’* und zweitens war das Lösungsverfahreii damit kaum vereinbar. Zwar gibt es aus der Praxis des 16. •" Z.B. diirch die Notwcndigkeit fiir den Beklagten. sich voin Verdaclil des Dichstahls freizuniachen. L. Dli. 9.11.1551, .S. 59. Man hiclt sorgfältig an der nneinfieschränklen Vert'ol5il)arkeit solcher Habe, die gcpen den Willen des bigentiimers aus seinein Hesitz gelangt war, fest. Sielie z.H. f. l)h. ,S. 218. (12).
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