18 Ferner ist es zwcifelhafl, oh die walisische Regel auf germaiiischen Einfluss zuriickgeht. Die Aiiloren, die sich auf die Stelle berufen, nehmen dies an mit dein allgemeinen Hinweis, dass niit starken germanischen Einfliissen im keltischen Recht zii rechnen sei. Indessen ist noch keineswegs gekliirl, wie es uin die Reziehungen zwischen germanischem und walisisehein Recht in diesein Punkte steht.^"* Enter solchen Umständen besteht noch grösserer Anlass. die fragliche Quelle aus der Diskussion iiber das fruhmittelalterliche germanische Recht herauszulassen; einer Quelle, die ihrem Ursprung nach sehr wohl rein keltisch sein kann und wahrscheinlich aus dem Hochmittelalter datiert, kann man bei einer Entersuchung der siidgermanischen Rechtsentwicklung zur Zeit der Volksrechte schwerlich irgendwelche Bedeutung beiinessen. Damit entfällt aber die einzige direkte quellenmässige Stiitze fiir die Giiltigkeit des Prinzips H.w.H. iin friiheren mittelalterlichen Germanenrecht.^*^ Cbrig bleibt die indirekte Stiitze — dass die n.w.H. ill keiner (ter lafeiiiischcn VersioiuMi befiegnet, mid iibrigoiis nur in zwei Hss. des »tiweiiliaii Code*. S. Wade-Evaiis S. 259. Beziiglich des gernianisclien Kinflusses in walisiscliein Recht begiiiigen sich Meyer S. ,‘55 und Benckert S. 6 init deni Hinweis auf allgeniein gelialtene .\iisfulirungen in der Ibicyclopaedia Brilannica, 9. bzw. 11. Ed. Vgl. Thurneysen in Z.R.G. 1935 S. 81 If. T. verzichlef, elienso wie Wade-Evans in E.B. 14. Ed., .\rt. Welsh laws, vorsiclitigerweise darauf. sich cingehender iilicr die wecliselseifigen Einfliisse von kelliscliem iind gernianisclieni Recht zu iiussern. Noch in der hisher letzten .Spezialarheit iilier walisisches Recht, Ellis’ Welsh tribal law and custom 1—II, 192(5, erscheint das Verhiiltnis zwischen geriiianischein und kellischein Recht als ini ganzen ungekliirt. Ellis’ eigene koniiiarative Versuche sind iiiit cincni gewissen Misstrauen aufzunehinen. Siehe z.B. Ellis II. .S. 405, wo er die Regel »niohilia non habent sequelani* (die lateinische Entsprechung des Rechtssiirichwortes »Hand wahre Hand*) als römischrec]iflicl\ bezeichnetl Vgl. R.C., 44, 1927. S. 200. Die konscquent durchgefiilirte Triadengruppierung sunt ... in trihiis cdsibiis ... in tribus aliis keltisches Recht. Zuni Triadensystem ini keltischen Recht s. Ellis’ obengenannle .\rbeit sowie Walter S. 3(5. Die friinkischen \'olksrechte iiussern sich iiber die Vindikation anvertrauter Eahrhabe iiberhauiit nicht. iSiehe beziiglich derselben Sohin, Der Prozess der Le.\ .Salica, 18(57, und London, Die .\nefangsklage in ihrer urspriinglichen Bedeutung, 188(5.) Die Bestiniimingen der Lex Visigotoruin iiber die \’indikation sind röniischrechtlichen I’rsprungs (siehe Brunner .S. (570 ».s'c.r modi ist charakteristisch fiir
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