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l(i mit Ausiiahme eiiier wichtigen Bemerkung beziiglich der Quelle, die als der ällesle —und einzige —direkte Beleg fiir die Giiltigkeit des Satzes H.w.H. im friihereu mittelalterlichen Recht herangezogeii wordeii ist. Es ist dies eine Bestimmung in dein walisisehen Gesetzeswerk des 10. Jhs., als deren Urheber König Howel Dda gill. Die Slelle lautet in einer lateinischen t'bersetzung wie lolgl: •' Leges VValliae III, IIL 38: Sex modi sunt, quibus qnilibet a bonis suis separari potest. In tribus casibus Actor bona sua occupare et juramento vendicare potest; in tribus aliis non potest, nempe in casu Depositi vel ('.ommodati vel Locati. Actio enimDepositi vel Commodati vel Locati contra neminem instilui potest praeter ilium, qui bona ista ab Actore accepit. in tribus reliquis casibus sub juramenlo quod suum est repetere potest; primo in casu Furti; secundo in casu Amissi ob negligentiam; tertio in casu rei domino inscio ablatae. Bona autem bis modis ablata sub juramento repelere potest, quoniam nemo ilia a sua manu accepit; et cum nemo acceperit, quod suum esl, vendicare potest, ubicumque illud videre conligerit. Diese Gesetzesstelle ist als ein entscbeidender Beleg dat'iir gewertel worden, dass der Satz H.w.H. als klar gefassle Regel bereits im älteren mittelalterlichen Germanenrecht gegolten babe. Howel Ddas Gesetzgebung ist zwar eine keltische Rechlsquelle, doch hat man —ohne nähere Beweise —angenommen, die fragliche Regel gehe auf germanischen Kinl'luss ziiruck.**^ Hofmann weist nun darauf bin, dass keine der Handschriflen, in denen sich die Regel findet, alter als aus dem 12. Jh. ist.’' Damit " Zil. nach Meyer .S. .■{2, dcr aiich deii kellischen Text iind eine englisehe t'berselziing wiedergil)!. Heir. Howel Ddas Gesetzgeljiing s. Lloyd 1 S. .‘CD It', iind S. ;154 ft’, sowie Williams S. 1(52 ff. Heir. Lloyds Autorität s. Williams, Vorwort. F. Walter, Das alte Wales, 18.')9, gibt eine lieiite noch braiiebbare Cbersicht iiber das walisischc Rechl, aus der die Selbsliindigkeit dieser Recblsbildung gegeniiber der germaniselien klar bervortrilt. Vgl. Meyer .S. ;52 ff., Henckerl S. .') f. und van Apeldoorn S. L^il f. Hcnckcrl bczielil sich auf Encyclopaedia Hritannica, 11 ed. Art. »Welsh laws*, dessen .\ngaben iiber germanische Einfliisse auf die fraglichen (iesetze sehr allgemein gehalten sind. Neuere Forschungsergebnisse referiert dcr walisische Rcchtshistoriker Wade-Evans im gleichen Artikel der E.H.. 14 ed. “ .Siehe van Apeldoorn .S. 151 und ILH. 14 ed. Art. Welsh laws, wo die iiltesten Hss. 1175—1200 angesetzt werden. Vgl. L. Goldschmidt S. 248 Fn. 7.

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