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242 In diesen beiden Fällen wurde nicht gesagt, wie das stritti^e Gut dem Eigentiimer abhanden gekommen war. auch wurde nicht verlangt, dass der Inhaber sich vom Diebstahlsverdacht reinigte. Dies kann zwar daran gelegen haben, dass die Sache z.B. urspriinglich gestohlen war und man den Dieb kannte. Wenn es aber so gewesen isl, erscheinl es merkwiirdig, dass jede Andeutung iiber einen so wichtigen Tatbesland fehlt. Die spärlichen Aiifzeichmingen erlauben freilich nur einen Wahrscheinlichkeitsscliluss. Doch sfimmt die bier als wahrscheinlich angenommene Deutung gut iiberein mit der späteren Stellungnahine des Stadtgerichtes in einem Fall von Doppelverkauf: 1637. »Kom och för retta h: Margetha uthi Eskilsztuna och kiärade till Matz Nilson, om 1 tunna rägh, som hon hadhe ki()pf af en soldat Nils i Ehran: Och effter hon ickie strax fick ragen dedhan ifrån bonden: hafuer i medlertidh samme soldat sålth samma rogh till Matz Nilson, och han hafuar sedan tagit rågen ufh. R:tio blef afdömt ath Matz Nilson skall afstå med rågen, effter h: Margetha hafuer till förende hafuer gifui penningar och rågen war upmälter henne tilhanda.« Der erste Käufer bekam also das strittige Gut zugesprochen, obwohl Tradition an den zweiten Käufer erfolgt war. Hätte das II.w.H.-Prinzip beziiglich anvertrauten veruntreuten Gules gegolten, so hätte es ja am nächsten gelegen, den zweiten Käufer die Ware behållen zu lassen und den ersten Käufer an denjenigen zu verweisen, bei dem er die Ware, obwohl sie von ihm bezahlt war. belassen hatte. Gestattele man dagegen Vindikation anvertrauter veruntreuter Habe, so lag es näher, den strittigen Roggen dem ersten Käufer zuzusprechen.^^ Der Fall ist also als eine Stiitze da Frau Anna autgefordcrt wird, ihren Schadon dort zu holen, shwar honom synes». Statt »honom» —ihn —miisste es natiirlich »henne» —sie— heissen. T. Th. 1(W«—1648, 11.12.1637, F. 13. Die Formulierung »huru the haffua kiöpslagat sigli emillan ...» passt offensichtlich sehr schlecht fiir eine Situation. \vo Anders Ersson das Gut als gestohlen von Frau Anna ziiriickforderte. Dagegen isl die .\usdrucks\veise angemessen bei einer Situation, wo der Eigentiimer sich zugleich gegen den X’eruntreuer und einen Dritten wendel. Km.H. 14: 1 des Stadtrechtes liess beide .Vuslegungen zu; »Then som twem siel elh, höte thre marker til threskijdis som lör a?r sakt, ok then som 1'örra köpte gauge til köpet.» \’gl. unten S. 250.

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