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227 Sprichwort ni.W. crstnuilig im Ziisammenhang mil tier Einschränkung des Viiuiikalionsrechles bezuglich anverlrauler Habe Ijei^cgnet. In der Quelle wurde besliiunil. dass wenii jeiuand einem aiideren seine Ilabe als Eeihe, Depusitiun oder Pl'and ge^'eben hatte und der Vertrauensiuann sie verkaulle oder die llabe aid' andere Weise aus seiiiem Besilz i^elanifte. ein jeder seinen Mann (wairnen) suehen sollte, »waid hand sal hand waren«. Dagegen sollle derjenige, der sein Chit vennietel hatte, dasselbe stets »verf'olgen und freimaehen« (volgen ende vrien) ki'mnen, wo innner er es land. Die Parallele mil der Londoner Quelle ist evident. Iin erslen Moment der Quellenstelle wurde eine H.w.H.-Regel in Cbereinslimmung mit dein Ilandelsinleresse gegeben. Diese Regel wollte man indessen init Riieksieht aid' das Sicherheitsinteresse der Eigeidi'imer nieht aid' Mielgut anwenden. Dieses sollte der Eigentinner stets vindizieren ki'mnen. Aber die Regel i'lber die Nichtverfolgbarkeit von Leih-, Depositions- oder Pfandgut seilens des bhgenliimers erheisehte ol't'enbar eine reehlt'ertigende Motivierung. Man verwies aid' die llat'tung des Vertrauensmannes gegeniiber dem Eigenli'imer und beriel' sich in diesem Zusaminenhang auf das Sprichwort, das in diesem Quellengebiet seit alters in \erbindung mit Regeln iiber die slrenge llat'tung des Entleihers gegeni'iber dem Eigentiimer angewandt worden und mit der Zeit zu einem landliiid'igen Ausdruck fiir diese Hal'tung geworden war.'*- Indemman aid' diese Weise das Sprichwort »hand sal hand an sich ein Ausdruck I'iir die strenge llat'tung des Ihitleihers —als eine Rechtl'ertigungsmotivierung gebrauchte fi'ir die Regel. dass der Eigenti'imer verliehenes, deponiertes oder verpl'iindetes Gut nicht vindizieren könne, bekam das Sprichwort einen weiteren Inhalt — es war nun zugleich ein Ausdruck fiir die Regel, dass anvertraides Gut in gewissen Fallen nicht vindiziert werden konnte, und eine Rechtferligungsbegrundung fi'ir diese Regel. Dies ist oft'enbar die Erkliirung dat'iir, dass das Vorkihifer (Dietrich) wegen eine.s von Ictzlercni jencin vcrkaut'lon und nachher al.s gc.stotilen reklamierlcn Plerde.s. Dcr Rat zu Narva hatte cntschiedcn: »Nach deni male dat Otten syn pert ghenoiuen were unde Dyderik em des niclit glievrygen unde ghewaren konde, so solde Dyderich Otten syn gelt wedderglieveii, uHintc handt inosfe yo linndt u>aren.<i (Liv-, Estli- und Curliindisches lirkundcnbucli. Ed. Hildelirand, 7:717.) Von niir kursiviert. Zur Redeutung von »hand sal liand waren« in dieser Quelle s. ohen .S. 160. w'aren«

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