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217 man es in dieser Doktrin als cine Hauplanfgabe der Rechts^Yissenschaft ansah, zii iintersnchen, was der Rechtstjrund —ein dogmatischer Regril'f, der in vvechselnder Redeulung gebraiicht wiirde ^ — einer Rechlsnorm sei, fasste es aucb diese rechtsgeschichtliche Scbnle als eine llaiiplaid'gabe ant', dnrch Dentnng der gescliiclitlichen Quellen zn bestimmen, was der »Rechtsgrund« der Regeln einer entschwundenen Zeit gewesen sei.*' Die rechlspolitiscbe Absicht der Regeln vernachlässigte man oil völlig. oder man mass ihr geringere Bedeiilnng zn.'*’ Kennzeichnend i'iir diese Schule ist eine Anslassung Herbert Meyers iiber das obengenannte Marktprivileg, aid' welche Renckerl hinweisl. Meyer scbreibt: »Dennoch dart’ aber nicht vergessen werden, dass . . . das Streben nach Verkehrssicherheil niir Veranlassnng ziir Aiisbildnng des Rechfssatzes ist. Rcchts(jriind isl imd bleibt nberall die Knndbarkeit des l'2rwerbes.« “ Kine klarere Terminologie hat Alfred Schiiltze, wenn er in diesem Punkte eine von Meyer abweichende Aid'fassnng vertritt: »Im Interesse des Verkehrsschidzes soli der eines erreichbaren Gewähren darbende Dritte dem Dritten, der seinen Gewähren hat, wirtschaftlicli gleichgestelll werden. Rcchtfcrtiifunijsijnind ist die Redlichkeit des Erwerbs.«^“ ** llelliUM" .S. 1(SS 11’., .sowie liikelöl' S. 32 d. ” Meyers .Vrbeil: »l'2nl\verung iind l-'igentuin ini denlschen Falirnisrechi« isl eluirakterisliseli I'iir diese Metliode. (iierke, .S. 57,'), der meinl: »/)(’/• wdhre Rcchtsyninch (von inir kiirsiviert) »I'iir den Irolz des Mangels iin Reelil des ^'eränsserers heule einirelenden Heehlserwerh liegl in <ler Legiliinalionskrafl des oflensichlliclien Falirnistiesitzes.» \’gl. Fngelscliall S. 21 Fn. 28. V'gl. z.B. Planilz, Die \'ermögensvollslreckiing iin denlschen niillelallerliclien Rechl, iind Sclinllzes Rezension dieser .\rl)eil in Z.R.G. 1912, .S. (iOli I’l'. Sowolil Planilz als .Schullze erörlern das Pl'iindnngsrechl des Felinsherrn, des Grundbesilzers und des llauseigenluiners, ohne den inleressenpolilischen Ilinlergrnnd des Inslilnts gebiihrend zii lieriicksichligen. Man beachle besonders .Schullzes Aiisserung ebd. .S. (ill) iiber die Ursachen dafiir, dass das Inslilul »sich so iingewöhnlich lange erballen konnle«. “ Meyer S. 140. (Hier knrsivierl.) Meyer gebrauchl den .\iisdrnck Recbisgrnnd in der I'iir die .Vnbiinger des Pnbliziliilsprinzips kennzeichnenden Weise. Siehe oben .S. 108 Fn. 31. *- Scludlze S. .')3. (llier knrsivierl.) Vgl. Rielschel {Z.R.G. 1900, .S. 434), der deni inlercssenpolilisclien Hinlergriind des Insliluls voile Gerecliligkeil znleil werden liissl, jedocli niclit beachlel lial, dass es aucli eine .Vul’gabe isl zu erklären, wie die Regel gereclilferligl wnrde. Scliiillzes Frkliirnng isl - - wie Rielschel riclilig benierkt reiclilicli konsiriikliv. Ferner isl zu sagen,

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