RB 3

209 furlo se excusans, diiobus feslibus produclis. iuret sexla iiiaiiu se I'oreiisi eniplione rein illani einisse nec se furem cognouisse nee tnrti eonscinin exslitisse. Deinde eadein inann sexla iiirel, pro (inanlo einerit et de precio dimidiuin accipiat«/’‘* Cleinäss diesein Statnt sollte also der Kaut'er anf bestiininle Art und Weise erhärten, dass Marklkaiif vorlag nnd dass er den Dieb nieht kannle oder dass er nichl gewusst batte, dass es sich inn Diebsgiit handelle. Dadnrcb befreite er sich von der Verantworlung I'iir den Diebstahl. Der Eigentiiiner nabin das gestohlene Gut zwar zuriick, aber der Käuler sollte »selbsechst« durch Eid die llöhe der Kaul’sunnne bekrältigen und die Hiilt'te davon als Liisegeld bekommen. Diese Regeln standen indessen im Widersprucb zu dem unumschriinkten Vindikationsreclit beziiglich gestohlener Habe, wie es in dem umgebenden Landrechlsgebiet gait. Die Interessen der Bauern und ihre altiiberkommene Rechtsaufrassung in diesen Punkten wirkten sich auch gegen die Lösungseinrede aus und trugen allmählich in diesem Teile Diinemarks wie auch in Schweden den Sieg davon. In einer um 1400 entstandenen niederdeulschen Redaktion des Schleswiger Stadtrechts batten niimlich die Schlusswendungen folgenden Worllaut erhalten: »dar na swere he sultl'.soste. wo dure he dat gekot't hebbe, vnde seal dar to synes lones entberen«, was bedeutet haben diirl'le, dass er keinen Ansprucb auf Lösegeld hatte. Eine ähnliche Entwicklung vollzog sich in Flensburg. Vorbild der altesten genebmigten Redaktion des Flensburger Stadtrechts war das Schleswiger Recht. Als das Flensburger Stadtrecht im Jahre 1284 Herzog Waldemar IV. von Jutland zur Genehmigung vorgelegt wurde, schloss man u.a. die oben referierte Schleswiger Bestimmung iiber den Anspruch des Drilten aul‘ Lösegeld in Höhe der halben Kaufsumme bei Vindikation von Diebsgut aus, olfenbar weil sie gegen die diinische landrechtliche Rechtsaufl'assung verstiess.*^’ In der Genehmigungsurkunde biess es: »Secundo, si alicpiis equm suuni v'el alias res quascumque, furtive ablatas, in possessione civis sub bono testiZit. nach D.G.K. .S. (>. D.G.K. S. 23. Ziir Datierung s. Wolilhaupter S. 21 iind D.G.K. S. 17. Malzon; Rctshi.sloric .S. 101. Cbcr das Vcrhällnis des Schlcswigcr Sladtreclils ziiin l-'lenshiirger s. Wohlhaiiptcr S. 23 if. Vgl. weiter F. Frahm, Z. Sold. II.G., G-l, 1030, .S. 08 ff.. l)esondcrs S. 90 f. (»0 14

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=