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170 Gutes, und im Ganzen gesehen handelle es sich in dieser Bestimmung umeine typische kasuistische Rebelling dieses Vindikationsfades.Da man bei einer kasuistischen Quelle des 12. .Ihs. nicht davon ausgehen darf, dass sie Regeln fiir andere Fälle inilleill als gerade fiir den konkreten Fall, von dem die Quelle selbst spricht — sowed nicht besondere Griinde fiir eine extensivereAuslegung sprechen —, ist also sowohl ans sprachlichen als aus methodologischen Griinden anzunehmen, dass die fragliche Bestiinmung ausschliesslich fiir die Vindikation gestohlenen imd geraiibten Gules gait und nicht beabsichtigte, auch Fälle freiwilliger Veräusserung zu regeln. Dass die Bestimmung wenigstens ini Anfang des 14. Jhs. so ausgelegt wiirde, erhellt aus der Handf. Arau (vor 1809 entstanden), wo sich eine deutsche Version der Bestimmung findet. § 28 laulet dort; »Wie eim sin gut <ienommen ivirt, der mag es nil in sin gewait bringen, er bewis dann mit dem eyd, das es im mil diebstal Oder mit roub entpfroemdet sige.«'''“ In der Bestiinmung heisst es dunn weiter: Si autein herns in cujus poteslale invenilur dixeril se in j)id)lico foro pro non fiirato vet predalo ah ignofo sil)i einisse. cujns eliani doinuni ignorel. et hoc iurainento conf'innaverif. nullain poenani siihil)it. Si vero a sihi noto se confessiis fiieril eniisse. XlIIl diehiis ei per coiniciain nostrain licehit. (piein si non invenerit el waranciain hahere non poterif penain lalrocinii susfinehit.» Wie man sielif, war dies eine primitive Regelung — die Quelle stammte ja auch aus dem .lahre 1120 —, elwa tlen Regeln der nordgermanischen Landschat'tsrechte fiir Riille von Markt- und Slrassenkauf entsprechend. .Siehe Estlander .S. 82 If. ®* Handf. Lenzhurg, 14. .Ih. (van .\peldoorn .S. 152). sagt: »So ist och recht, were daz iemanne sins gutez in deheinen weg vt enträgen wurde und er daz sell) gut darnach, so ers verlurt, in eins andern mannes hamlen sichl vnd vindel, so mag ers doch nut im selhen wider eigennen noch an sich ziehen, er hewere tlenne . . . vnd swere daz es im verstoln oder in roid)es wise enlIragen wurde . . .« (Handf. .\rau hier kursiviert). Der Sinn ist offenhar der, dass der Eigenliimer das Gut nicht selhsl wieder an sich nehmen durfte. Die einzige Möglichkeit fiir ihn, sein Eigentum zuriickzuerhalten. war die Anefangklage, untcr Berufung darauf, dass ihm das Gut gestohlen oder gerauht worden sei. Vgl. die lateinische Version (1293) von Rudolfs I. Freiheitshrief fiir Colmar (s. ohen S. 120, Fn. 33). Art. 22: ».Si aliciuis apud alium qualemcumque rein sihi furtim vel per modum spolii ahlatum invenerit, illam reiii sic ahlatiim non debet mnnihus apalpare nisi, iudicio mediante . . .« (hier kursivierl).

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