161 Die Unlersuchiing des lubischen Rechtes hat also ergeben, dass die darin enthalleneii Restimmungen iiber die Vindikation anvertranten veruntreuten Gates aller Wabrscheinlichkeit nach auf verscbiedene Weise den Bedurfiiissen des damaligen Wirtschaftslebens entspracheii. Reziiglich des hamburgischeii Rechtes wurde oben erwiihnt, dass dessen Restimmunf^en aus dem Sachsenspiegel ubernonimen waren. Aber ganz abgeseben von diesem Rezeptionsverhältnis des hainburgischen Rechtes zum Sachsenspiegel ist es klar, dass das, was I'iir das ältere liibische Recht gilt, in diesem Falle aiich t'ur das ältere hamburgische gelten muss. Was die bekannten einschlägigen Restimmungen des Sachsenspiegels betril'ft, sind sie es offenbar, aiif die van Apeldoorn sich stiitzt, wenn er meint, dass, selbst wenn das Aufbluhen des Handels schon im 12. and 16. Jh. ein wirkliches Redurlnis geschäften haben sollte, die Fahrnisverfolgang einzaschränken — »was ich im Alh/enieinen and besonders fur die Landrechte nicht glaid)e« — es anerklärlich sei. waram wohl die Vindikation anterschlagenen Gates, nicht aber gestohlenen oder verlorenen Gates, aasgeschlossen war.'* Nach der obigen Darstellung der allgeaieinen Restrebangen im sudgermanischen Recht, schon in den fraglichen Jahrhanderten die Vindikation gestohlenen and geraabten Gates einzaschränken, erubrigt es sich, diese Ansicht van Apeldoorns näher za erörtern, abgesehen von seinem Urteil iiber die »Landrechte.« Die »Landrecbte*, an die van Apeldoorn hier denkt, mässen der Sachsenspiegel and die Landrechtsqaellen sein, die die Bestimmangen des Sachsenspiegels rezipiert haben.Wir haben nämlich “ Van Aj)el<toc)rn S. 172. (.Seine Kur.sivierung.) Vgl. van Apeldoorns Äussening z.H. mil den l)ei Unvelin .S. 4.').') It. referierten Quellen. ‘- .Sielie ol)en .S. 53 sowie .S. 1 H) ft'. Also die klassische Hestiniinung Ssp. 11:00:1: Svvelk man eyncme anderen liel oder selzil phert oder cleyt oder ieneger hande varende hahe, zu swelkir wis her die nz von sinen weren lezt mil sime willen, virkoufl sie die, der se in siner were häl, oder virsazt her se, oder virspelit her se, Oder wirt se yme virslolen oder ahe gerouhit, jene, der se virlegen oder virsatzt häl, der ne maeh dä nieheyne vorderunge uph hahen, äne iipphe den, deme her se lech oder satzte.« Zit. nach Kd. Kckhart. Heziiglich der landrechllichen Toehlertpiellen des Sachsenspiegels siehe Eckhardl, Hechtshiicherstiidien I. 11
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