135 Rezx'ptioii des Haml)urger Rechtes erfolgte Ausweilung fortentwickelt halte. In mehreren dieser Rechtsbiicher fand sich nämlich folgender Ausspruch, bei dem es sich offenbar um eine dem Recht des 15. .lbs. angepassle liearbeitung des Artikels 145 handelt: »En jewelik minsche se wol to, wen he sin gud beloiie, lenet de ene deine anderen wat, vnde werd id bekuminert mil recbte van jennen wegen, de dat gud gelenet heft, so kan de dat nicht wedder vryen, de dat vt gbelenet heft, men id mot to den scbulden denen deme id ghelenet is, he mach dat ok wol vorkopen, deme wat gelenet is, sunder broke.« In diesen Rechlsbuchern hiess es also in Cher- GO einstimmung mit dem Satz »lent gut egen gut«, dass vollstrekkungsweise in Anspruch genommenes Leihgut von dem Verleiher nicht vindiziert werden konnte, sondern fiir Schuld des Entleihers haften sollte. Dies bedeutete offenbar, dass der Gläubiger bei seinem Schuldner solches Gut nehmen konnte, das wissentlich einem anderen gehörte, vorausgesetzt, dass das Gut dem Schuldner geliehen worden war.*^^ Die schwache Stellung des Verleihers wurde ferner dadurch unterstrichen, dass der Entleiher das Leihgut »sunder hroke« verkaufen durfte, d.h. ohne Strafe zahlen zu iniissen. Der Ausdruck »mit Rechte«, der dem Vollstreckungsterminus »bekummert« beigefiigt worden ist, besagt offenbar, dass das Gut entweder durch eine rechtlich gestattete aussergerichtliche Pfändung in Anspruch genommen war, eine qualifizierte H.w.H.- Regel einschliessend, z.B. fiir verfallenen Pachtzins, oder dass es dem Gläubiger endgiiltig zuerkannt worden war, indem das Vollslreckungsverfahren vor Gericht durch Gerichtsbeschluss, den Forderungsanspruch des Gläubigers anzuerkennen und ihm das Gut zuzusprechen, abgeschlossen worden war.®^ Die einzige MögHachs Ed. S. 347, Varianten Bb, Be und K. t)bcr Enl.stehungszeit und Cbarakler dieser Quellen sielie Hach S. 127 ft'. Diese Deutung ergilil sich von selbst schon aus dem Wortlaiit der Stelle und sleht im Einklang mit dem Standpunkt, den die friihere iihnliche Bestinimung des Elensburger Stadtrechles einnimmf (oben S. 130). Ein ausdriicklicher Beleg fiir diese Deutung ist auch im Liib. IVkundenbuch 4, 741 aus der 2. Hälfle des 14. Jhs. zu finden. So weit kann ich Planck zustimmen (Planck I S. 395). Dagegen finde ich seinen Versuch, eine L'bereinslimmung zwischen diesem Aussprucli (Hach II: 194) sowie Art. 145 einerseits und dem Ausspruch in Hach IV: 54 andererseits herzuslellen, verfehll. Da die Beslimmung in Hach IV: 54 generell einem »0
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