54 sant um.^^ Diese letztere Formel erinnert an die Worte: . . . debet coram ecclesiae senioribus veritatemdiligentius perscrutari. . ImZusammenhang mit dem Vordringen und der gröBeren Frequenz des Geschworenenprozesses in alien Landschaften ging man also von der friiheren formalistischen zu einer verschärft materiellen Beweiswiirdigung iiber. Die Verbindung zwischen dem Machtzuwachs des Königtums, dem Vormarsch des inquisitorischen Geschworenenverfahrens und der verschärften Beweiswiirdigung wird u. a. imYngre Västgötalag und in den Additamenta zumVästgötalag deutlich. Hier wird bei Verdacht des Friedensbruches eine besondere Priifung durch die Fiäradsgeschworenen verlangt. Die friiher verwandten Beweismittel reichen nicht mehr aus.^- Auch bei strafprozessualen Geständnissen, die mit Einwendungen verbunden sind, fiihrt das Upplandslag eine Priifung durch Geschworene ein.^^ Der EideshelferprozeB ist erkennbar imAbsterben begriffen. Man verlangt nach einer sicheren Beweiswiirdigung auf der Linie der Forderungen des römisch-kanonischen Rechts. Bei kombinierten Geständnissen und Einwendungen erleichterte diese Entwicklung, wie Carlquist gezeigt hat, die Aufteilung des Geständnisses in ein Teilgeständnis und ein teilweises Bestreiten.^^ Oben ist erwähnt worden, daB der GeschworenenprozeB und der Ubergang zu einer materiellen Beweiswurdigung in steigendem Unifang von den später entstandenen Rechten aufgenommen worden ist. Diese Entwicklung ist nicht nur in Strafsachen, sondern auch in Zivilsachen zu spuren. Nach dem Upplandslag sind zu ernennenden Geschworenen Entscheidungen zu ubertragen, sobald der Beklagte sich zum Begehren des Klägers einläBt.^^ AuBerdem findet man in Zivilsachen bei Geständnissen, die mit Einwendungen verbunden werden, die Untersuchung der Einwendung des Beklagten durch Geschworene,^® oder aber ein materielles Beweisverfahren mit Zeugenbeweis und Parteieid.^” Wichtig ist auch Carlquists Hinweis hinCarlquist, Studier, S. 69, 73; Bååth, Bidrag, S. 62 ff. — ögL, Kk 16: 1, E 2 pr, 2:2, 3 pr, 5 pr, 7 pr, 10, 17, 23:1, 29, D 2:2, V 11:1, 32:6, J 4:1, 7, 10, 15 pr, 15:3, 16: 1, R 3: 1, 15, 16: 1, B 9: 1, 28: 4, 30 pr; —UL, Kk 15: 8, Kg 6 pr, Ä 23 pr. Km 9: 1; —VmL, Kg 3, Kk 26 pr, Ä 6: 2, Km 12: 1; — SdmL, Kg 6, Km 10: 2; —HL, Kg 3 pr, Ä 16: 1, R 6 pr; —DL, E 3. —Siehe auch DS 240. ** X 5, 1, 24 (Innocentius III). Siehe auch X 5, 1, 17; X 5, 3, 31; X 5, 34, 10 (alle Innocentius III). —Siehe auch Ranehök, Centralmakt, S. 84. *■- VgL II, D 40, 41; Add 7: 12, 25. Siehe auch 2: 14. — Carlquist, Studier, S. 63 f.; Bååth, Bidrag, S. 87 f. UL, M 46. Carlquist, Studier, S. 90 ff. Z. B. UL, Ä 1: 2, J 1: 1, J 2 pr, J 15 pr, J 19. —Carlquist, Studier, S. 92. 36 Z. B. UL, J 1: 1, J 9: 2, M 17 pr. 3' Z. B. UL, Ä 25: 1.
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