229 Peris schwedisches Handbuch eingefiihrt worden zu sein.^“ In dem Kapitel, Itt sett hum man skal handla med them som rättas eller aflijffuas skole gibt Olaus Petri dem Pfarrer Anweisungen zur Ermahnung und Tröstung des Gefangenen und zu seiner Vorbereitung auf die Gewährung des Sakramentes. Das Bekenntnis der Sunden — der rein religiöse Aspekt des Bekenntnisses —nimmt hierbei einen zentralen Platz ein. Fiir den zum Tode Verurteilten gilt es, an die Seeligkeit seiner Seele zu denken und alles aufzuklären, solange noch Zeit ist. Olaus Petri gibt weiter Anweisungen, wie sich der Pfarrer bei der Hinrichtung verhalten soil und was er zu sagen hat. Schwer zu entscheiden ist, ob Olaus Petri bei der Arbeit an diesem Kapitel von der CCC oder von der ein Jahr vorher erschienenen Braunschweiger evangelisch-lutherischen Kirchenordnung, die auch ein einschlägiges Kapitel enthielt, ausgeht, oder aber — wie O. Quensel annimmt — von friiherer Praxis beeinfluBt ist.^^ Vielleicht kommen hier Einfliisse schwedischer Praxis und ausländischer Literatur zusammen. Jedenfalls enthält das Handbuch von 1529 keine direkten Obersetzungen der eben erwähnten Quellen. Schwedische Quellen enthalten aber Belege dafiir, daB Pfarrer den zum Tode Verurteilten vor der Hinrichtung seelsorgerischen Beistand geleistet haben.^^ Auch alle Handbuchausgaben nach 1529 enthalten ein Kapitel iiber die Vorbereitung von zum Tode Verurteilten auf die Hinrichtung. Ein derartiges Kapitel gibt es auch in der anonymen Schrift Introductorium theologicum, die vermutlich um 1539—1540 verfaBt worden ist und als Anleitung fiir werdende Geistliche gedacht war.^^ AuBerdem enthalten Laurentius Petris Klrchenordnungen von 1561 und 1571 Vorschriften dariiber, wie Geistliche verfahren sollten mit them som sittia på sin hals eller för theras misgerninger skul, nu allaredo äro dömdeM Sie sollten ähnlich wie Kranke behandelt werden, der Pfarrer sollte aber versuchen, einen Tag oder zwei Tage zu seiner Verfiigung zu erhalten, um sie auf den Een handbock påå Swensko / Ther doopet och annat mera vthi ståår; Itt sett huru man skal handla med them som rättas eller aflyffuas skole. — O. Quensel, Bidrag till svenska liturgiens historia, I, 1890, S. 86 ff. “ Quensel, Bidrag, I, S. 86, FuBnote 1. »2 Z. B. Jönköpings TB, S. 94 ff. (1513); STB, NF 1, S. 75 (13. April 1545): Fin Totschlager war zur Hinrichtung durch das Schwert verurteilt worden, men honom gaffz loff tiill att sittiia tiill mondagh nestkomandis, att han må anamma Gudz lekamen tiill siig och sedan stå sin rett, huilkiidh och så skedde etc. '•* Ä. Andrén, Introductoriumtheologicum, 1950, S. 32, 52 ff., 125 f., 182 ff. F. Färnström, Laurentius Petris handskrivna kyrkoordning av år 1561, S. 137; Then Swenska kyrkoordningen 1571, Kyrko-ordningar och förslag dertill före 1686, I, S. 120. Die fraglichen Vorschriften sind enthalten im Kapitel iiber Ordningh om the Sinkas besökningh. Dieselben Vorschriften sind im entsprechenden Kapitel des Kirchenordnungsentwurfes von 1608 ebenfalls zu finden, G. C. Piltz, Kyrkoordningsförslaget av år 1608, 1935, S. 163 f.
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