226 iiber der Effektivität des Eideshelferprozesses andeutet, zumeinen in Eideshelferprozessen vorkam und zumanderen in Prozessen, in denen sich ein Betroffener gegen ein ihmnachteiliges Geriicht zur Wehr setzte. Alien diesen Fällen ist gemeinsam, daB man entweder den Betroffenen wegen allzu vieler Indizien fiir seine Schuld trotz Leugnens nicht freilassen will oder daB man den Angeklagten freiläBt, die Freilassung aber an die Bedingung kniipft, daB die Sache erneut behandelt werden kann, wenn sich neue, bindende Beweis ergeben. Im ersteren Fall konnte man von friihen Beispielen einer Gefangensetzung bis zur Ablegung eines Geständnisses sprechen, im letzteren von einer Anwendung der Regeln iiber die absolutio ab instantia, ob nun die Sache der Zukunft oder Gottes Urteil iiberlassen wurde oder nicht. Beide Lösungsmöglichkeiten, die Gefangensetzung bis zur Ablegung eines Geständnisses und die absolutio ab instantia wurden mit zunehmender Rezipierung der gesetzlichen Beweismitteln weiterentwickelt und immer lebhafter angewandt.^^ In diesem Zusammenhang kann man auch daran erinnern, daB der Gesetzentwurf Karls IX. eine Andeutung der Richterregel enthält, daB Sachen, die nicht bewiesen werden konnten, dem Urteil Gottes iiberlassen werden konnten. Im ProzeBrechtsteil heiBt es nämlich, ein Angeklagter, der in Hochverrats- und Friedensbruchsachen trotz Folter nicht gestehe, solle freigelassen werden. Saak somhonomwitt ähr hempnes Gudh, om han brotzlig ähr} Interessanterweise läBt dieser Gesetzentwurf — wie im iibrigen auch verschiedene Urteilsprotokolle —erkennen, daB man meinte, diese verdächtigen und angeklagten Personen bestrafen zu können, auch wenn sie später wegen Mangels an Beweisen freigelassen wurden. Im Gesetzentwurf wird gesagt, der Angeklagte solle frei werden och det ivari honomför straf nogh somhan utstått hafwerr 98 Kinds härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 30. April 1599, 3. Mai 1599, 26. Februar 1607, 22. Oktober 1607, 27. Oktober 1607, 19. Juli 1608, 16. Mai 1610; Viste härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 12. Februar 1610; Gåsenne härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 12. November 1610; Frökins härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 20. Juli 1610; Dimbo härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 20 Oktober 1606. Dalarnas dombok, ULA, I, A I: 2, Hedemora, 6. Juli 1592, und Leksand, 2. Dezember 1593, siehe auch Floda, 9. Februar 1594; Kinds härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 2. Juni 1606, 5. Juni 1606, 14. Juli 1608, 9. Oktober 1609; Viste härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 27. Juni 1604, 9. Januar 1609, 7. Juni 1610; Kållands härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 15. Februar 1610, 4. Juni 1610; Valle härads dombok, GLA, A 1 a: 1, 21. Februar 1610. ** Siehe G. Inger, Institutet ^insättande på bekännelse“ i svensk processrättshistoria, 1976, Kapitel 1, S. 13 ff. ' Lagförslag i Carl IX:s tid, S. 248. " Siehe auch STB från 1592, I, S. 246 (12. August 1594).
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