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200 In den Protokollkonzepten fiir 1581 wird auch ein Fall einer Drohung mit der Folter erwähnt.'^ Fine Frau stand vor Gericht wegen der Anklage, eine Brandstiftung angestiftet zu haben. Sie leugnete. Gegen sie lagen aber Starke Indizien vor. AuBerdem war sie wegen Zauberei bekannt. Man war deshalb nicht bereit, sie auf Grund ihres Leugnens freizusprechen, sondern man talade henne nu hardt till och hotede henne thermed, att hon skulle bliffue pynlig förhördh, om hon icke wille hekennet med gode, . . . Die Frau antwortete daraufhin: Skall iag lyde något, dhå skole flere lyde med. Die Protokollkonzeptserie enthält auch ein Folterungsbeispiel fiir 1583.®® Das Gericht beschloB damals, ein Mädchen solle vom Scharfrichter ausgepeitscht werden, weil man hören wollte, om hon hliffuer widh sin bekennelse eller om Erlandh och hans hustrv haffue trugedh henne ther till.^^ Einen bemerkenswerten Fall von Folter zur Erzwingung eines Geständnisses enthält das Stockholmer Stadtbuch fiir 1586.®^ Es ging um einen Diebstahl zumNachteil eines Hausherrn, den der Verdächtige auBergerichtlich der Hausfrau in Gegenwart einer anderen Frau gestanden haben sollte, was er nun vor Gericht leugnete. Der Verdächtige hatte schon vorher wegen Diebstahls vor Gericht gestanden, war aber begnadigt worden. Da die beiden Zeugen in Verbindung mit der kriminellen Vergangenheit des Täters offenbar als hinreichend starke Indizien angesehen wurden, entschied das Gericht, der Verdächtige solle vom Scharfrichter examineret werden. Och när han förnam, att dett skulle der till komme, bekende han strax dagen der näst effther, som war thenn 20 ianuari], onödd och otwingett, att han hade tagitt samma tingest, och . . . Der Hausherr, der ehemalige Stockholmer Pfarrer Meister Oluff war dennoch nicht iiberzeugt, daB der und 1581 (STB, NF 6, S. 222 (28. November 1580) und S. 229 (7. Januar 1581)) wiedergegeben. Die erste Sache betraf einen Mann, der verdächtigt wurde, Bauern um Geld betrogen zu haben. Er leugnete, war aber zusammengewesen mit Personen, die sich derartiger Taten schuldig gemacht hatten. Daraufhin sattes han i fängzle till wydere ransakan vm samme ärende. In der zweiten Sache war ein Goldschmied angeklagt, einen Schmähvers verfaCt zu haben. Er behauptete, ihn von anderen gelernt und dann eine Abschrift gemacht zu haben. Das Gericht bestimmte daraufhin, er solle gefangengesetzt werden, bis er die Manner benannte, die ihn das Lied gelehrt hatten. STB, NF 6, 247 f. (11. April 1581). STB, NF 6, S. 394 (12. August 1583). Im STB fiir 1586 wird ein Fall erwähnt, in dem die Anwendung der Folter fraglich ist. Eine Magd wurde des Diebstahls angeklagt. Es gab zwei Augenzeugen, aber dennoch leugnete die Magd lange die Tat, men på sidzstene bekende hon, att en gångh ... — Och effther att dett sköttz på en Hermans drengh, som vm samme handell skulle ware wetterligitt, och pigan hade sigh sielff någerledes rögdt, bleff hon insatt till wydere randsakningh, och de piger, som wittnede på henne, stälthes i borgan. STB, NF 7, S. 169 f. (8. Januar 1586). 82 STB, NF 7, S. 170 f. (19. Januar 1586).

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