RB 26

183 dem Sterbebett enthält das Urteilsbuch von Vista härad in Västergötland eine interessante Bemerkung. Unter dem 2. September 1603 wird gesagt, ein Jon Andirsson, der wegen Kindesmordes und Diebstahls gehängt werden sollte, habe nach den Behauptungen eines Oluff Nilsson diesem vor der Vollstreckung des Todesurteils einen Anteil an seinem NachlaB versprochen. Das Gericht formulierte daraufhin als allgemeinen Grundsatz: Derföre kunne Wij icke ogilla Jon andirssons ordh effter stadgarna wthan huad man seines Todes). Torstuna härads i Västmanland dombok, ULA, A 1:1, 3. März 1608 (ein tödlich verletztes Mädchen reinigt ihren Hausherrn in Gegenwart eines Pfarrers und drei männlicher Zeugen von der Beschuldigung, ihren Tod verursacht zu haben). Kinds härads i Västergötland dombok, GLA, A 1 a: 1, 16. Oktober 1609 (einer Frau wird vom Pfarrer nachdriicklich zugesetzt, um sie nach Möglichkeit zum Geständnis eines Kindesmordes zu bewegen; drei Zeugen sind anwesend). Gudhems härads i Västergötland dombok, GLA, A 1 a: 1, 21. November 1608 (ein Mann entlastet einen anderen vom Verdacht, ihn durch einen Axthieb tödlich verletzt zu haben; sieben Zeugen und der Pfarrer sagen aus). Kållands härads i Västergötland dombok, GLA, A 1 a: 1, 15. Februar 1610 (ein des Totschlages Verdächtiger verteidigt sich mit dem Hinweis, der Verstorbene habe ihn nicht beschuldigt, seinen Tod verursacht zu haben, als er auf dem Sterbebett lag; das Zeugnis des Pfarrers wird herangezogen). Kållands härads i Västergötland dombok, GLA, A la:l, 10. Mai 1613 (ein Mann wird von der Anklage der Verursachung des Todes einer Frau freigesprochen; sie hatte ihn auf dem Sterbebett weder in Gegenwart des Pfarrers noch in Anwesenheit anderer Zeugen der Tat beschuldigt). Dimbo härads i Västergötland dombok, GLA, A 1 a: 1, 22. Oktober 1609 (der Tote hatte auf dem Sterbebett dem Pfarrer den Täter genannt; diese Bencnnung wurde dem Urteil zu Grunde gelegt). Valle härads i Västergötland dombok. GLA, A 1 a: 1, 21. September 1609 (mehrere Zeugen haben gehört, daB der Tote auf dem Sterbebett dem des Totschlages Vcrdächtigen nicht die Schuld an seinem Tod gegeben hatte, weshalb Frcispruch erging; auch eine schriftliche Aussage des Pfarrers wird herangezogen); ein ähnlicher Fall wird in diesem Urteilsbuch unter dem 26. Juli 1610 berichtet. Zivilprozefisachen: STB 1524—29, S. 13 (1524); STB, NF 1, S. 77 (2. Mai 1545), zu Gunsten des Sterbenden. Vier Zeugen, sowie der Umstand, daB der Sterbende Briefe als Beweis anfiihrt, werden beachtet. STB, NF 6, S. 235 (17. April 1581), zu Gunsten des Sterbenden insoweit, als er die Zahlungspflicht hinsichtlich einer geringeren als der angegebenen Summe anerkennt; zwei Zeugen. STB från 1592, II, S. 353 f. (27. August 1599); Jönköping TB, S. 131 (1536); Edling, Uppländska konungsdomar, S. 127 ff. (22. August 1582). Dalarnas dombok, ULA, Ser. I, A 1:2, 9. März 1546, Ting in Tuna (Grundstiicksstreit); 15. April 1546, Ting in Svalesjö socken (drei Zeugen dazu, daB ein Sterbender auf dem Sterbebett gesagt habe, er habe den Kaufpreis fiir einen Hof erhalten; also zum Nachteil des Toten. Das Urteil erging auf Grund dieser Aussage); 11. Mai 1547, Ting in Kopparberg (Streit um Geld); 9. Februar 1594, Ting in Floda (Grundstiicksstreit. Die Angaben eines alten Mannes auf dem Sterbebett werden als Beweise vorgebracht, andere fehlen. Auf Grund der Angaben darf der gegenwärtige Besitzer das Grundstiick einstweilen und bis zum Vorliegen besserer Beweise behalten.) Sonstige Zivilsachen: STB, NF 1, S. 82 (10. Mai 1545); STB, NF 4, S. 60 (27. Februar 1570); Vadstena TB, S. 27 (1. Juni 1579); Vadstena TB, S. 204 (4. Dezember 1594); Sörmländska häradsdomböcker, S. 42 f. (27. Mai 1596); Gustaf I:s regementsråd, HSH, 29, S. 147 (1542).

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