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164 Bemerkenswert ist hier auch die religiöse Sicht des Hides, die während des 16. Jahrhunderts zum Ausdruck kommt.^^ Fiir die Funktion des Gestandnisses im ProzeBrecht ist weiter von Bedeutung, daB man sich an die Autorität erinnert, die die Männer der Reformation Gottes Wort in der Bibel zumaBen,^® und nicht den kalvinistischen, biblizistischen EinfluB vergiBt, der zur Zeit Karls IX. wichtig wurde. Alle diese Einfliisse fiihrten u. a. dazu, daB Karl IX. im Bestätigungsbrief zur Ausgabe von König Kristoffers Landrecht von 1608 den Gerichten befahl, nach Gottes Gesetz zu urteilen, wie es in der Heiligen Schrift enthalten sei und zwar in Högmåls och andre sådane grofwe saker / som äre / Meenedh / Gudz lastande / Swäriande / Dråp / Hoor / Frändsämis spield / Ocker / Falsk Witne / och annat sådant / . . .^^ In einen Zusatz zum Text des Landrechtes wurden Ausziige der Gesetze Mose aus dem Alten Testament aufgenommen, die bei der Zumessung von Strafe fiir die aufgezählten Verbrechen als Richtschnur dienen sollten.^® Diese theokratische Weltanschauung und diese christliche Sicht des Lebens und der Gesellschaftsordnung trug selbstverständlich zu einer Akzentuierung der Bedeutung des Geständnisses bei. Auch der EinfluB mittelalterlicher Gedanken auf die Bewertung des Geständnisses als BeInteressant ist die Feststellung, daB man beim Ratsgericht von Stockholm zumindest bis 1565 Eide auf das Kreuz oder auf die Bibel und das Kreuz oder das Evangelium und das Kreuz oder auf das Kreuz und Gottes Gesetz und das heilige Evangelium ablegte. Eine Anwendung des Kruzifixes in diesem Zusammenhang findet man auch 1594. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts beginnt der Branch, an Stelle des Kreuzes das Gesetzbuch zu verwenden. Zu beachten ist, daB das Gericht bestimmten, einer Straftat stark verdächtigen Personen nicht die Reinigung durch Eid gestattete, um sie nicht durch den MiBbrauch von Gottes heiligem Namen in Gewissensnöte zu bringen. z. B. STB, NF 8, S. 296 (21. Juni 1591), STB fiir 1592, II, S. 61 f. (21. August 1596). Siehe hierzu auch S. 73. Siehe hierzu H. Olsson, Melanchton och den gammallutherska läran om de tre kyrkliga stånden, 1938, S. 463. Swerikes Rijkes Lands-Lag, Stadfästelsen. Ober diesen reformatorischen und kalvinistischen EinfluB auf das schwedische Rechtswesen S. Kjöllerström, Guds och Sveriges lag under reformationstiden, 1957, und S. Kjöllerström, Kyrkolagsproblemet i Sverige 1571 —1682, 1944, S. 9—75. — Einen instruktiven Fall vom Ende des 16. Jahrhunderts findet man im Urteilsbuch von Trögds härad in Uppland. In einer Sache gegen eine Frau wegen Verdachts der Zauberei heiBt es: Så eftherty här war ingen som wiste henne nogon tijdh ware berychtet för sådane saak förre och hon kunde iche neke, ath hon jw giorde sådane widskepelse, så effther som förmäldes J Gudz Lagh LEVITICUS J thet 20: och 21 Cap: then som wänder sigh thill Spådom och tecknetydare och hoor bedriffuer efter them, thenn will Gud sättia sitt Anlethe emoth, och effther som Swearikes Lagh förmäler J Högmålebalken i thet 15 Cap: Ath böthe skall thill 40. thill treeskiptes, men efther thet at ingen skade ähr skedd ther igenom, och qwinnan ähr bedragenn J sin vngdom både heele Herredt för henne . . . (Edling, Uppländska häradsdomböcker, S. 221 f., 18. Juni 1599).

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