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472 8.3.2,4.4. Die Untergerichte auf dem Lande Versendungen von Untergerichten an die Greifswalder Fakultät kamen unverändert häufig vor. Insoweit scheinen die Grenzveränderungen zu keinen Änderungen in den Gepflogenheiten der hinterpommerschen Gerichte gefiihrt zu haben. Sogar das kurfiirstliche Burggericht von Saatzig versandte 1656 Akten an die Fakultät.^®^ Auch die Patrimonialgerichte in Fiinterpommern setzten ihre Versendungen fort.^®^ Aus Vorpommern sind Versendungen vom Landgericht Riigen sowie von Amts- und Patrimonialgerichten belegt. Der Kreis der Amtsgerichte veränderte sich jedoch dadurch, daC Königin Christina sämtliche Tisch- und Tafelgiiter (mit Ausnahme u.a. des Universitätamtes Eldena und des Schlosses Wolgast) durch den AbdikationsrezeB zuerkannt wurden und sie damit auch die Gerichtsbarkeit erhieit. Versendungen in Rechtsstreitigkeiten aus diesen Amtern gingen deshalb nach dem RezeB nicht mehr von den alten Gerichten, sondern vomGerichtsverwalter der Königin aus,-^^ Unter den Patrimonialgerichtsherren waren schwedische Beamte, die in ihren pommerschen Donationen Gerichtsbarkeitsrechte hatten, mit Versendungen in Greifswald stark vertreten. Schwedische Lehnsnehmer mit entsprechenden Gerichtsbarkeitsrechten in Mecklenburg, d. h. in Wismar und den benachbarten Amtern, wandten sich nicht so selbstverstandlich nach Greifswald. So versandte 1649 der Kommandant Ulfsparre eine Zaubereisache an die Fakultät in Rostock, die meinte, der Angeklagte sei ,.mit schärfferer Torten (zu) belegen“. Ulfsparre wollte jedoch die Richtigkeit dieser Entscheidung bestätigt haben und 298 Burggericht an die juristische Fakultät, datiert Saatzig, den 6. September 1656; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 507. Z. B. Martin Koch an die juristische Fakultät, datiert Repkow den 10. März 1650; Samptliche von Wedel vom Flause Cremptzow an die juristische Fakultät, datiert Cremptzow, den 7. Juni 1650. Adam von Plate an die juristische Fakultät, datiert Parchow/Köslin, den 25. April und 11. Mai 1653. David von Kammin an die juristische Fakultät, datiert Wiiggenborg, den 1., 10. und 17. Dezember 1653. UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 504 bzw. 505. Ernst Berglase an die juristische Fakultät, datiert Bergen, den 5. Februar 1649 und den 6. Mai 1656; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 503 bzw. 507. Uber I. Mt Königin Christinae Sambtliche Ämbter in Pommern verordneter Gerichtsverwalter (wie auch Biirgermeister und Rat zu Richtenberg), den 26. Januar und 9. Februar 1656; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 507. —Siehe oben Kap. 7.3.1.4.1. S. 384. 2®® Obrist C. Mardefelt an die juristische Fakultät, datiert Pritzier, den 1. Februar 1650. Gerdt Antoni Rehnskiöld an die juristische Fakultät, datiert Geben, den 22. Oktober 1650, Griekewek, den 4. Februar 1653 sowie Stralsund, den 12. und 19. Februar 1653. UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 504 bzw. 505. 294 295 296 297

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