432 gelehrt. Sein zuvor verstorbener Bruder Joachim Stephani hatte iiber 50 Jahre ]ura ecclesiastica gelehrt und war auBerdem Direktor des Konsistoriums gewesen.^® Die Familie Mevius war —David Mevius eingeschlossen — iiber drei Generationen in der Fakultat vertreten.^^ Die Arbeit der jeweils vorhergehenden Generation und ihre Bemiihungen um friihzeitige Konzessionen fiir zukiinftige Anstellung ihrer Söhne an der Fakultat oder auch anderweitig waren wichtige Voraussetzungen fiir die spätere Berufung ihrer Kinder."*® Die chaotischen Verhältnisse in Pommern nach dem Tod des Herzogs und der zweiten kaiserlichen Invasion hatten einschneidende Bedeutung fiir die Universitat in Greifswald. 1640 fehlten an der philosophischen und der theologischen Fakultat Lehrer, und nur die juristische Fakultat wurde mit drei Ordinarien und einem Extraordinarius (Johann Burgmann) als vollzählig bezeichnet."*® Neben Matthias Stephani und Joachim Völschow war nämlich der Lizentiat der Rechte Franz Stypmann als Nachfolger David Mevius’ an die Fakultät berufen worden. Er war der erste Professor, dessen Ernennung von der schwedischen Reichsregierung ausgesprochen wurde.®® Stypmanns Berufung wiedersprach bisher beachteten Regeln. Der Vorschlag stammte von Alexander Erskein, und Philip Horn richtete aus Stockholm an die Universitat die Bitte, sie möge eine mögliche Ernennung Stypmanns durch die Reichsregierung im Hinblick auf die Notwendigkeit der Besetzung des Lehrstuhls bestätigen. Sollte die königliche Amtsvollmacht nicht alien Anforderungen hinsichtlich „volliger Perfection" erfiillen „oder in genzliche Richtigkeit konnen gebracht werden", so solle man sie immerhin einstweilen bis zur Klärung der Einzelheiten akzeptieren.®* Stypmanns Ernennung stand also deutlich im Zusammenhang mit den herrschenden chaotischen Verhältnissen. Die Fakultät nahmeine wichtige Stellung im pommerschen Rechtsleben ein,®^ die unbedingt erhalten bleiben ■‘® Bogislav XIV. an die Universitat Greifswald, datiert Alten-Stettin, den 3. Oktober 1636; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Schlegel-Klingspor: Ätiartaflor S. 189. David Mevius am 7. Januar 1632, Petrus Stephani am 24. März 1632; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Seth: Universitetet i Greifswald S. 41. — Friedländer: Ältere Universitätsmatrikeln II: 1 S. 583. KMt an die Universitat Greifswald, datiert Jönköping, den 31. Mai 1639; RA: RR. —AuBerdem UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Philip Horn an die Universitat Greifswald, datiert Stockholm, den 22. Mai 1639; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. „in ijs qvae justitiam et conservationem incolarum, legitimorum privilegiorum ex statiitorum publicum spectantsitis adfuturi“. KMt an die Universitat Greifswald, datiert Jönköping, den 31. Mai 1639; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Auch Erskein hat, die Universitat solle die königliche Vollmacht fiir Stypmann respektieren; Mevius
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