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430 Joachim Völschov aufrechterhalten, die auBer an der Universität auch am Hofgericht in Wolgast arbeiteten.^^ Die Verwiistungen Pommerns während der Kriegsereignisse Anfang der dreiBiger Jahre fiihrte zu Schwierigkeiten fiir die Entlohnung der Lehrer der Fakultät. Einige verlieBen deshalb die Universität. Der Stralsunder Rudolf Hagemeister, der am 1. Juli 1626 zum auBerordentlichen Professor ernannt worden war, nahm 1633 einen Ruf auf die Syndikusstelle in Stralsund an.^^ Zur Lösung der ständigen wirtschaftlichen Probleme schenkte Herzog Bogislav XIV. der Universität im Jahre 1634 das Amt Eldena, das friiher ein Klostergut gewesen war und seit der Reformation zu den herzoglichen Tafelgiitern gehörte.^^ Der Lehrkörper der Fakultät hatte zur Zeit des letzten Herzogs aus drei ordentlichen Professoren (Friedrich Gerschow, Friedrich Mevius und Matthias Stephani) und drei auBerordentlichen Professoren (Jacob Runge, Johann Burgmann und Rudolf Hagemeister)^^ bestanden. Alle sechs Professoren waren zugleich herzogliche Räte, consiliarii ducali, gewesen.^^ Um die Mitte der dreiBiger Jahre traten wesentliche Veränderungen ein, die nicht zuletzt durch die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse bedingt waren, die die Professoren zwangen, sich um andere Anstellungen zu bemiihen.^® Zudem starben drei der Lehrstuhlinhaber innerhalb von zwei Jahren. Jacob Runge war 1634 auf einen vierten Lehrstuhl berufen worden, starb aber noch imselben Jahr, bevor er sein neues Amt antreten Burgmann wurde a.o. Professor 1622 und 1630 Beisitzer am Hofgericht in Wolgast; Kosegarten: Geschichte I S. 246. —Völschov wurde a.o. Professor am 20. Februar 1623; UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Danach war er lange als Hofgerichtsadvokat tätig; UB Greifswald: Handgeschiebene Anmerkungen in Amandus Carolus Vanselow: Gelehrtes Pommern (Stargard 1728) S. 122. — Vgl. Friedländer: Ältere Universitätsmatrikeln II: 1 S. 522. UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 90. Kosegarten: Geschichte I S. 247. Dähnert: Sammlung II S. 845 ff. Seth: Universitetet i Greifswald S. 27. Hofmeister: Geschichtliche Stellung S. 14. —Fiir die Universität wurden die Verhandlungen mit den Vertretern des Herzogs durch den Syndikus Professor Friedrich Gerschow gefiihrt; Kosegarten: Geschichte I S. 232. AuBerdemFriedrich Völschow, der jedoch Hofgerichtsadvokat und ordentlicher Professor der Eloquenz gewesen zu sein scheint. Friedländer: Ältere Universitätsmatrikeln II: 1 S. 522. *• Östern 1634 hatten die Professoren der Fakultät die folgenden Gehaltsbeträge noch nicht bekommen: Friedrich Gerschow 1.648:3 Reichstaler, Matthias Stephani 1.338: 19 Reichstaler, Joachim Völschow 2.012:16 Reichstaler, Friedrich Mevius 1.298:5 Reichstaler, Johannes Burgmann 1.489: 16 Reichstaler; Anlage zum Visitationsinstrument von 1646 in UA Greifswald: Stettiner Bestand vol. 6. Zu diesem vierten Lehrstuhl unten S. 434 bei FuBnote 60. 34

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