360 Auch Assessoren wurden zuerst von den vorpommerschen Ständen vorgeschlagen, die 1650 David Mevius und den Stralsunder Stadtverwandten Dr. Christian Schwartz benannten. Die Hofgerichtsassessoren Johann Burgmann und Heinrich Coelestin von Sternbach scheinen die ersten Kandidaten gewesen zu sein, die aus Kreisen der Reichsregierung oder möglicherweise der PEK zur Sprache gebracht wurden. Beide werden im Zusammenhang mit dem Organisationsentwurf von 1651 genannt.^'^^ Ernannt wurden zuerst pommersche Assessoren. Im Herbst 1652 konnten J. N. Lillieström und Friedrich Pascovius sowohl von Sternbach als auch den Hofgerichtsassessor Georg Friedrich Borck fiir das Tribunal gewinnen. Bremen-Verden hatte bei der Kandidatenwahl erhebliche Schwierigkeiten. Bei der Tribunaleinweihung lagen der TEK zwei Vorschläge vor: Stadtsyndikus Martin Böckel und Domkapitelsyndikus Petrus Vogt, beide aus Liibeck. Böckel und Vogt erhielten ihre Vollmachten jedoch erst im Oktober 1653.^^^ Besonders schwer scheint es gewesen zu sein, Böckel zur Annahme der Berufung zu bewegen. Er akzeptierte jedenfalls erst im September 1653, ungefahr eine Woche vor der offiziellen Arbeitsaufnahme des Gerichts. Aller Wahrscheinlichkeit nach war die TEK gezwungen gewesen, ihm besondere Zusicherungen zu geben wie z.B., daB er neben seinem Assessoramt seine Syndikusaufgaben in Liibeck weiterhin versehen konnte und zudem das Amt des Burgvogtes am Burggericht in Wismar erhielt.^^^ Die unsicheren wirtschaftlichen Verhältnisse trafen die Assessoren besonders schwer. Sie sahen sich nach und nach gezwungen, ihre Amter aufzugeben. Martin Böckel verlieB das Tribunal schon imFebruar 1654.^’® Sein Nachfolger wurde juris utriusque doctor Johann Schliiter aus Hamburg.^^^ Borck wurde 1656 Hofgerichtsdirektor in Greifswald; seine Stelle ging an den friiheren Generalauditeur und späteren Biirgermeister von Stettin Johan Dreyer. Als Referendare schlugen die pommerschen Stände 1650 einen der Söhne des Rugener Landvogtes Eccard oder aber Dr. Kirchain von der Univer378 Anlage zum Schreiben Carl Gustav Wrangels an KMt, datiert Wolgast, den 28. Juni 1651; RA: Pommeranica vol. 128. Kgl. Vollmacht vom 10. Dezember 1652; RA: RR. Kgl. Vollmacht vom 10. Dezember 1652; RA: RR. Kgl. Vollmachten vom 4. Oktober 1653; RA: RR. Kgl. Vollmacht vom 21. Januar 1654; RA: RR. Hierzu mehr unten Kap. 7.3.3.3. 373 374 375 S. 417. Ober den Schriftwechsel zwischen Bengt Oxenstierna und Martin Böckel RA: Wismarensia vol. 53. — Böckel „hat vor wenig Tagen darum wider sein Assessorat bei diesem Tribunal resigniret, da er sein Tractament von vorigem Jahre nicht bekommen“. F. Pascovius an A. Oxenstierna, datiert Wismar, den 16. Februar 1654; RA: E 681. Kgl. Vollmacht vom 8. Juni 1657; RA: RR. Kgl. Vollmacht vom 31. Januar 1657; RA: RR. 378
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