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310 politisch ein schnelles Eingreifen. Andererseits muBte auch die auBenpolitische Frage der Grenzregelung imVerhältnis zu Brandenburg beantwortet werden,^^® denn die örtliche Zuständigkeit des Tribunals muBte von Anfang an klar sein. In einer Nebeninstruktion wurde Bengt Oxenstierna aus AnlaB seiner Pragreise am 31. Juli 1652 deshalb mitgeteilt, daB MaBnahmen der Reichsregierung zur Einrichtung des Tribunals unmittelbar bevorstiinden.^-® ImApril 1652 war Johan Adler Salvius wie schon gesagt zusammen mit Lillieström und Stucke beauftragt worden, eine Tribunalordnung auszuarbeiten.^2^ Sein Tod am 24. August 1652^^2 machte jedoch alle diesbeziiglichen Plane der Königin zunichte. Er allein hatte ihr auBenpolitische Alternativen zu Axel Oxenstierna geboten. Bekannt ist, daB Axel Oxenstierna in dieser Lage seine Machtposition im Rat wiederum verstärken konnte.^^^ Ein Beispiel seiner wachsenden Bedeutung mag auch die Ernennung Bengt Oxenstiernas zum Tribunalspräsidenten am 11. September 1652 sein.^^^ Zugleich mit der Ernennung wurde eine Tribunaleinrichtungskommission (TEK) ernannt und fiir die Kommissionsmitglieder Bengt Oxenstierna und Schering Rosenhane Instruktionen ausgefertigt. Oxenstierna befand sich damals gerade auf seiner Prager Reise, und Rosenhane hatte Salvius bei den polnischen Verhandlungen in Liibeck ersetzt. Die Königin und Axel Oxenstierna fanden damals in Friedrich Pascovius, der sich ini Sommer 1652 in Stockholm aufhielt, eine besondere Hilfe bei den Tribunalsproblemen. ImAugust 1652 hatte ihm die Königin befohlen, sofort nach Deutschland zuriickzukehren „und sonderlich dahero mit, weil I.K.Mt gemeinet das Oberappellationsgerichte zu Wismar ehrst introduciren zu lassen“.^“^ Die Königin hatte also schon vor Salvius’ Tod klargestellt, daB die Tribunalseinrichtung eine vorrangig und unmittelbar lösungsbediirftige Frage war. Pascovius wurde im iibrigen der erste ernannte Beamte des Gerichts; am 23. Mai 1649 wurde er zum Protonotar und Sekretär ernannt.*-® Sein persönliches Interesse an der Arbeitsaufnahme des Gerichts war deshalb naheliegend. Bei der Abreise von Stockholm wurde Pascovius die Instruktion fiir die TEKzur Aushändigung an Rosenhane in Liibeck mitgegeben. Rosenhane wurde seinerseits instruiert, aus Am 24. Juli 1652 befahl die Reichsregierung der Grenzkommission, den VertragschluB zu beschleunigen; RA: RR. KMt an Bengt Oxenstierna vom 31. Juli 1652; RA: E 1160. KMts Instruktion an PEK vom 18. April 1652; RA: Gadebuschska samlingen vol. 42. Lundgren: Salvius S. 318. Olofsson: Efter westfaliska freden S. 377. 12^ RA: RR. '25 Friedrich Pascovius an Carl Gustaf Wrangel, datiert Stockholm, den 21. August 1652; RA: Skoklostersamlingen, uneingebundene Serie, E 8445. '2* Kgl. Vollmacht unter diesem DatumimRA: RR. 119 120 123

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