282 der Arbeitsaufgaben der Bediensteten an den Reichsgerichten orientieren sollte. In dem Teil des Friedensinstrumentes, der die Satisfaktion betraf und am 8. März 1648^^® von den Parteien unterzeichnet wurde, war mit dem Appellationsprivileg die unbedingte Verpflichtung verbunden worden, ein Appellationsgericht fiir Verfahren aus den deutschen Provinzen der schwedischen Krone zu errichten. AuBerdem wurde statuiert, daB an diesem Gericht deutsches Recht anzuwenden sei. 6.2.4. DieFriedcnsverträge Am14. Oktober 1648 wurde in Miinster der Westfälische Frieden zwischen Deutschland und Frankreich (IPM) und zwischen Deutschland und Schweden (IPO) unterzeichnet.^"^ Die hier wichtigste Bestimmung der Friedensverträge enthält Art. X § 12 IPO.^^® In ihr wird sowohl das Appellationsprivileg und das zukiinftige Appellationsgericht (Abs. 1) als auch das privilegitim electionis fori (Abs. 2) geregelt. Dieser Paragraph, der mit den entsprechenden Regeln im Satisfaktionsvertrag vom März 1648 iibereinstimmt, lautet: Deinde concedit eis in omnibus et singulis dictis feudis privilegiumde non appellando; sed hoc ita ut summum aliquod tribunal seu appellationis instantiam commodo in Germania loco constituant eique idoneas praeficiant personas, quae unicuique ius et iustitiamsecundum imperii constitutiones et cuiusque loci statuta absque ulteriori provocatione causarumve avocatione administrent. E contra vero si contigerit ipsos tanquamduces Bremenses, Verdenses aut Pomeraniae vel etiam ut principes Rugiae aut dominos Wismariae ex causa dietas ditiones concernente ab aliquo legitime conveniri, Caesarea maiestas liberum *'* Odhner: Politik Schwedens S. 253 f. Dickmann: Frieden S. 490 f. Odhner: Politik Schwedens S. 285. Sverges traktater VI: 1 S. 376 f. >■9 IPW S. 53 f. und 141. Ferner räumt er in alien und jeden erwähnten Lehen das Privilegium de non appellando ein; dies jedoch unter der Bedingung, daB sie einen obersten Gerichtshof oder eine Appellationsinstanz an einem passenden Ort in Deutschland einrichten und mit geeigneten Personen besetzen, die einem jeden Recht und Gerechtigkeit handhaben sollen gemäB den Reichssatzungen und den Rechten eines jeden Ortes, ohne fernere Appellation oder Avokation der Prozesse. Wenn es sich dagegen aber zutriige, daB sie in ihrer Eigenschaft als Flerzoge von Bremen, von Verden oder von Pommern, oder auch als Fursten von Riigen oder Herren von Wismar wegen einer die erwähnten Herrschaf-
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