RB 24

272 Frage von den pommerschen Ständen auf einem allgemeinen Landtag behandelt werden miisse. Die brandenburgische Gesandtschaft schien jedoch eher zu meinen, daB der Kurfurst die Frage fallen lassen wollte und die Appellation zulassen wiirde.^-®So geschah es dann spater. Der Vorvertrag band den Kaiser in der Satisfaktionsfrage gegenuber den Schweden. Das Appellationsprivileg war gewährt worden und wurde auch in den endgiiltigen Vertragstext aufgenommen. Uber ein territoriales Appellationsgericht wurde allerdings weiterverhandelt (siehe unten Kapitel 6.2.3.). 6.2. Die Verhandlungen von den Vorverträgen 1647 bis 2um Friedensvertrag 1648 6.2.1. Allgemeine Ubersicht Die schwedischen Sondervereinbarungen mit demKurfiirsten von Brandenburg und dem Kaiser waren wichtige Etappen auf dem Weg zum endgiiltigen FriedensschluB. Die weiteren Verhandlungen wurden jedoch hinhaltend und zäh gefiihrt. Dies irritierte die schwedische Königin, die im Friihjahr den Gesandten in einem Brief befahl, die Verhandlungen so schnell wie möglich zu Ende zu fiihren.^^^ Da die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Königin und Salvius einerseits und Johan Oxenstierna andererseits immer deutlicher wurden, fanden die Verhandlungen in einer auf der schwedischen Seite auch intern gereizten Atmosphäre statt. Die Griinde fiir die Verzögerung des Friedenschlusses ergaben sich teils aus äuBeren Umständen, u. a. neuen Kriegshandlungen,^^^ teils daraus, daB groBe und schwierige Komplexe noch ungelöst waren. Die Verhandlungen galten hauptsächlich der Abhängigkeit oder Unabhängigkeit der verschiedenen Territorien vom Kaiser (der Autonomie) und der internen Rangordnung der Territorien (der Aquivalenz). Zu umfassenden Verhandlungen fiihrten auBerdem die Amnestiefrage und die an Schweden . . wiirden den Stenden die appellation woll laBen.“ — Balt. Studien 14:2 122 120 r> • S. 159 f. Odhner: Politik Schwedens S. 109 f. Lundgren: Salvius S. 283 ff. 122 Während des Herbstes 1647 verschlechterte sich das Verhältnis der Gesandten zueinander noch weiter, als Johan Oxenstierna von einem spanischen Diplomaten Abschriften von Briefen erhielt, die Intrigen der Franzosen und Salvius’ gegen Vater und Sohn Oxenstierna beweisen sollten. — Odhner: Politik Schwedens S. 233. Die Lage verbesserte sich nicht, als die Königin im März 1648 trotz der Proteste des Reichskanzlers Salvius zum Reichsrat ernannte. — Odhner: Politik Schwedens S. 234. Lundgren: Salvius S. 287 ff. Odhner: Politik Schwedens S. 225 ff. Dickmann: Frieden S. 424 ff.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjYyNDk=